TORCH
Titel: REIGNITED
Label: METALVILLE / ROUGH TRADE
Spieldauer: 42:15 Minuten
Es ist die Zeit der Wiederauferstehungen: mit Glacier, Scavenger und eben TORCH kehren dieser Tage gleich drei Bands zurück, deren letzte vollwertige Releases weit mehr als dreißig Jahre zurückliegen. Im Falle der Schweden handelt es sich um „Electrikiss“ aus 1984, ein Album, das insbesondere wegen seines grenzdebilen Covers im Gedächtnis haften blieb. Auf „Reignited“ drehen die gesetzten, immerhin beinahe im Original-Line up wiedervereinten Herrschaften die Uhr musikalisch in die 80er zurück, setzen wie in ihren besten Momenten der Vergangenheit („Warlock“!) auf stampfenden Metal im gediegenen Midtempo, der letztlich auf dem Studium von „Restless & Wild“ sowie „Balls To The Wall“ gründet. „All Metal, No Rust“ könnte auch wegen der Phrasierung Dan Darks tatsächlich auf einem der letzten Accept-Alben stehen, wobei auch immer wieder Saxons Biff für einige Gesangslinien Pate gestanden haben dürfte („Cradle To Grave“ oder „Intruder“).
Die Songs bewegen sich auf gleichbleibend solidem bis gutem Niveau, jedoch sticht auch keiner der Tracks wirklich heraus. Es fehlt trotz einer wirklich guten, raumgreifenden Produktion an der Dynamik: Midtempo in all seinen Facetten kann nach 40 Minuten etwas eintönig wirken. Die Uhr lässt sich nolens volens nicht ohne Weiteres zurückdrehen. Ob ein grundsolides und -ehrliches Album einer (seien wir ehrlich…) Accept- und Saxon-Kopie einem die sauer verdiente Kohle letztlich wert ist, entscheidet neben dem Verstand letztendlich auch die unumstößliche Loyalität vieler 80er Metalfans.
Patrick Müller vergibt 7 von 10 Punkten