TIWANAKU – EARTH BASE ONE

TIWANAKU

Titel: EARTH BASE ONE

Label: AVANTGARDE MUSIC

Spieldauer: 45:00 Minuten

VÖ: 04. November 2022

So, nach gefühlt 666 Jahren ist es nun endlich da, das erste Album von TIWANAKU aus den USandA. Emo Mowery, welcher dem einen oder anderem noch als Bassist von Nocturnus bekannt sein dürfte, hat es nach unzähligen Besetzungswechseln geschafft, sein Todesblei-Baby auf die Meute loszulassen.

Angefangen hatte alles mit dem vorzüglichen Demo, welches 2003 in Selbstproduktion durch die Welt geisterte. Das Ding klang schwerstens eigenständig, vor allem wegen der extrem gegensätzlichen Vocals (tief und hoch) Zur Besetzung zählten damals, neben Emo Mowery, Richard Christy (Death), Rick Renstrom, sowie Wade Black (Crimson Glory), der sich die Vocals mit Emo teilte. Von dieser Besetzung ist heute nur noch Emo übrig, aber am Stil hat sich nicht viel geändert. Mit „Earth Base One“ wird uns ein Album serviert, was natürlich in keine Schublade passen will. Es beinhaltet viele Einflüsse verschiedenster Richtungen, aber müsste man sich auf eine Schublade festlegen, wäre das der technisch versierte Death Metal mit wohl dosierten Keyboards, wie ihn schon Nocturnus salonfähig machte. Der gutturale Gesang kommt bei allen Songs von Emo, nur beim letzten Song „Interdimensional“ hören wir den sehr melodischen Gesang von einem gewissen Daniel Heiman. Auch ein reines Klavierstück ist mit „Falling Stars“ auf den Longplayer verewigt. Die Songs 1-8 hauen aber dann eher so richtig auf die Fresse. Langsame und donnernde Parts wechseln sich mit schnellen Passagen ab. Nocturnus Fans werden also sofort vertraut aufhorchen, auch wenn TIWANAKU in etwas seichterem Gewässer schwimmen. Schade nur, dass kein früherer Song des genialen Demos mit auf der Scheibe gelandet ist, oder gleiche alle vier.  Eine abwechslungsreiche und innovative Death Metal Odyssee, begleitet von superben Musikern. Wer progressiven Death Metal mag, darf hier bedenkenlos zugreifen, denn es gibt viel zu entdecken.

 

Gastautor: Holger Bals

obliveon vergibt 8,5 von 10 Punkten