TIMECHILD – BLOSSOM & PLAGUE

TIMECHILD

Titel: BLOSSOM & PLAGUE

Label: MIGHTY MUSIC

Spieldauer: 34:11 Minuten

VÖ: 01. September 2023

Das erst 2020 gegründete Quartett TIMECHILD hat gut anderthalb Jahre nach dem sehr guten und viel gelobten Studiodebüt “And Yet It Moves“ sein Zweitwerk “Blossom & Plague“ im Kasten.

Der dänische Vierer zelebriert anspruchsvollen, zeitgemäßen, mitreißenden mit Heavy Metal und einem Schuss Doom gekreuzten Progressive Rock mit kraftvollen, meist melodischen Vocals und metallischen Twingitarren.

Die Songs sind dynamisch, abwechslungsreich und progressiv und erzeugen eine dunkel-abgründige Stimmung. Das belegt gleich zu Beginn das vielseitige und kurzweilige, dreiteilige Opus `The Dying Tide´ auf beeindruckende und fesselnde Art und Weise.

Das eingängige `Call Of The Petrichor´ besticht wie auch das folgende ´Hands Of Time´ erneut durch seinen großen Facetten- und Ideenreichtum und den ständigen, flüssigen Wechsel zwischen lauten und leisen sowie schnellen, härteren und eher ruhigen Passagen und dem ein oder anderen richtig zähen, doomigen Riff.

Die gefühlvolle Abschiedshymne `Buried In Autumn´ betont die emotionale Tiefe und fährt Härtegrad und Prog-Anteile ein wenig zurück, bevor `The Sign´ wieder vom Spannungsfeld zwischen ruhigen Parts und intensiven Ausbrüchen sowie einem wahnwitzigen Solo profitiert.

Das abschließende `Only Our Shadows Remain´ beginnt erneut akustisch-balladesk und mit einem militärischen Trommelrhythmus, der sich durch den gesamten Track zieht, um dann zur Mitte des Sechsminüters in einer Rifforgie und einem träumerischen Solo aufzugehen und schließlich sowohl Song als auch Scheibe mit ruhigen Tönen ausklingen zu lassen.

Großartige, moderne und variantenreiche Progrock-Platte, die mit jedem Durchlauf wächst, fesselt und neue Facetten sowie das enorme Potential der Truppe mehr und mehr offenbart. Davon hätte man gerne noch mehr als die gute halbe Stunde Spielzeit von “Blossom & Plague“ gehört, kann gegen das hier mit Fug und Recht praktizierte Prinzip „Klasse vor Masse“ als dessen andächtig lauschender Profiteur jedoch rein gar nichts einzuwenden haben.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten