TIME RIFT – ETERNAL ROCK

TIME RIFT

Titel: ETERNAL ROCK

Label: DYING VICTIMS PRODUCTIONS

Spieldauer: 35:25 Minuten

Drei Nasen, ein Rockalbum. Da gibt es viele Vorbilder. Grand Funk Railroad zum Beispiel, gerade haben auch Motörhead ihr 40jähriges zu „Ace Of Spades“ gefeiert. Die lediglich halbspeckigen Westküstler von TIME RIFT jedoch haben nicht den Dreck von Lemmy & Co. im Sinn. High Energy Rock für das 21. Jahrhundert bietet das selbstbewusst betitelte „Eternal Rock“ dennoch, aber natürlich, wie der Bandname bereits zeigt, mit gehörigem Sicherheitsabstand zu allem, was irgendwie modern klingt. Die Überzeugungstäter zocken ohne jede Hemmschwelle drauflos, dass es eine wahre Freude ist. Insbesondere der mitunter halbverzerrte und dennoch dank des zackigen Anschlags grandios aggressive Gitarrensound, schön austariert mit den beiden anderen Instrumenten, ist ein Genuss.

Zäumen wir das Pferd von hinten auf. „Starcrossed“ ist ein proto-metallischer Stampfer, der mit seinen leichten AC/DC-Vibes jedoch schon die unbedingt rock’n’rollige Kante TIME RIFTs verrät, die sich bereits im Opener „Another Name“ nachhaltig manifestierte. Stakkato-Riffs, rasante Grooves und aufs Nötigste reduzierte Melodien bestimmen dazwischen dieses kompromisslose Rock-Album. Hie und da dürfen auch punkige Einflüsse zum Tragen kommen, etwa in „Fight For Your Love“ oder „Better Than Life“. „Hooks In You“ hingegen watet mit seinen schweinecoolen Riffs knietief im Proto-Metal und bereitet so auf den erwähnten Schlusstrack vor.

Dabei ist stets das Team der Star. In Sachen Rhythmus und Groove ist Drumesse Terrica Jennings mit ihrem verspielten Punch in der Regel die treibende Kraft; die Riffs Justin Kayes kommen ohne große Schnörkel auf den Punkt, während Basser Levi Campbell mit seinen leicht hysterischen, sich mitunter zu überschlagen drohenden Vocals gut zu tun hat. Jedoch fehlt unterm Strich noch der eine oder andere Track, der annähernd in die Regionen des überragenden „Rock Eternal“ vordränge: dieser Song ist jedoch eine veritable Genrehymne, die das Blut mächtig in Wallung bringt. Nicht zuletzt deswegen sollten Retro-Fanatiker TIME RIFT Gehör schenken. Es könnte sich lohnen.

Patrick Müller vergibt 7 von 10 Punkten