THRONE OF IRON – ADVENTURE TWO

Throne Of Iron - Adventure Two

THRONE OF IRON

Titel: ADVENTURE TWO

Label: NO REMORSE RECORDS

Spieldauer: 45:57 Minuten

VÖ: 7. März 2025

Einen gewaltigen Schritt nach vorne haben die US-(Epic-)Metaller und Fantasy-Fans THRONE OF IRON mit ihrem zweiten Longplayer „Adventure Two“ gemacht. Solch eine Leistungssteigerung hätte ich nach dem guter, aber sicher nicht überragenden Debüt „Adventure One“ (2020) in dieser Form nicht erwartet.

Stilistisch ist das von Epic Metal (ursprünglich vor allem Manilla Road), High Fantasy und Tabletop Games inspirierte Quartett aus Indiana dem Spirit des Erstlings weitestgehend treu geblieben. Abgesehen von einer druckvolleren und lebendigeren Produktion punkten THRONE OF IRON auf „Adventure Two“ vor allem mit durchgängig kompakten und absolut mitreissenden Songs.

Werfe kauzige Manilla Road mit alten Blind Guardian (oder auch Helloween) in einen Topf, gebe einen gehäuften Esslöffel Eternal Champion und Visigoth hinzu und garniere dies Gebräu abwechselnd mit einer Prise Bathory-Epik, Maiden-Melodik oder Paradise-Lost-Dramatik. Das Ergebnis sollte sehr gut nach dem originellen Festmahl schmecken, das uns THRONE OF IRON hier kredenzen.

Sicher hat Sänger (und Gitarrist) Tucker Thomasson kein Götterkehlchen, überzeugt aber trotzdem mit fast durchgehend starken Gesangslinien und stimmigen Refrains. Und wenn das mal nicht langt, sorgen THRONE OF IRON mit vielen melodischen und „sprechenden“ Gitarrenleads für Stimmung, wie ich sie in dieser Art und Qualität eigentlich nur von Bands wie alten Paradise Lost, Blind Guardian oder Maiden kenne.

Abgesehen von zwei kurzen Instrumentals sind tatsächlich ALLE Song auf „Adventure Two“ auf ihre Art ziemlich Volltreffer und Fistraiser. Da gibt es viele dramatisch treibende bis galoppierende Kracher wie den Opener ‚Denied‘, ‚Detect Evil‘ oder ‚The Final Shore‘, hymnische Speeder wie ‚The Holy Fire Of St. Djezzagh‘ und das rasante ‚Upon A Bloody Shore‘ oder eingängig-melodische Hits wie ‚The Oath‘ oder den Closer ‚The Ninth Level‘. Damit erübrigen sich auch irgendwelche Anspieltipps. Der einzig nennenswerte Schwachpunkt des Album besteht allenfalls darin, dass es vielleicht nicht den EINEN totalen Übersong hat.

Wer neben allen oben genannten Bands auch Sachen wie By Fire & Sword, die Portugiesen Ironsword oder auch die deutschen Luzifer mag, sollte unbedingt mal reinhören und hoffentlich dann entsprechend abfeieren. Was traditionellen bis epischen Metal anbelangt, gehört „Adventure Two“ jetzt schon zu meinen persönliches Highlights des Jahres.

Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten