THERAPHOSA – INFERNO

Theraphosa - Inferno

THERAPHOSA

Titel: INFERNO

Label: CIRCULAR WAVES

Spieldauer: 47:20 Minuten

VÖ: 02. Februar 2024

Auf ihrem zweiten Album „Inferno“ haben sich die drei französischen Brüder THERAPHOSA konzeptionell und textlich von Dante Alighieris Göttlicher Komödie inspirieren lassen, knüpfen musikalisch aber nahezu nahtlos an ihr keinen Deut schlechteres Debütalbum „Transcendence“ von 2020 an.

Theraphosa

Denn auch auf „Inferno“ spielen THERAPHOSA eine Mischung aus progressivem und mordernem, teils melodischem, teils rhythmischem Rock und Metal, was ja gerne mit dem obskuren Prefix „Post-„(Rock, Metal usw.) umschrieben wird. Jedenfalls kombiniert das Trio Einflüsse moderner atmosphärischer Rockbands wie Muse, Porcupine Tree oder The Intersphere mit etwas metallischeren Sounds von Bands wie Leprous, Haken, TesseracT oder Periphery. Dabei liegt das Ohrenmerk allerdings klar stärker auf Songfluss denn auf allzu progressiver Frickelei.

Inferno

Mit dem zweigeteilten ‚Vestibule‘ startet der vermeintliche Abstieg in die Hölle auf „Inferno“ eher getragen und songtechnisch leider nicht wirklich zwingend. Die folgende, ausnahmsweise auf französisch gesungenen Halbballade ‚Limbo‘ ist eigentlich ziemlich stark, aber etwas zu langatmig und auf dem Album irgendwie zu früh platziert.

Glücklicherweise können THERAPHOSA den Spannungsbogen danach deutlich anziehen: Denn mit den Krachern ‚Lust‘ und ‚Gluttony‘ folgen gleich meine beiden persönlichen Album-Highlights. Während das geile ‚Lust‘ auch auf jedem Ghost-Album ein kleiner Hit wäre, punktet das genial-dramatische ‚Gluttony‘ zusäzlich sogar noch mit einigen coolen Voivod-Vibes. Absolute arschgeile Anspieltipps.

Auch die folgenden drei Songs ‚Greed‘, ‚Wrath‘ und ‚Heresy‘ können mit einer wirklich gelungenen Kombination aus Härte, Rhythmik, Progressivität, Dramatik und Eingängigkeit ziemlich überzeugen.

An deren Qualität kommen die drei letzten – passablen, aber nie überragenden – Songs ‚Violence‘, ‚Fraud‘ und das teilweise auch manchmal an Ghost erinnernde ‚Treachery‘ leider nicht mehr ganz ran.

Fazit

Fans aller oben genannter Bands sollten ‚Inferno‘ wenigstens mal antesten. Neben einigen „nur ganz netten“ Songs überzeugen THERAPHOSA auf diesem Album immerhin mit fünf teilweise richtig starken Krachern, die keinen Vergleich mit stilistisch ähnlichen Bands scheuen müssen. Insgesamt solide – da geht aber auch noch mehr!

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten