THEO – FIGUREHEADS

THEO

Titel: FIGUREHEADS

Label: GENERATION PROG RECORDS

Spieldauer: 52:31 Minuten

Eigentlich bedient Jim Alfredson ja die Hammond-Orgel bei der Jazz-Band Organissimo. Jedoch ist der Weg vom Jazz zum Prog bekanntlich nicht weit und so hat er sich mit THEO ein zweites Standbein zugelegt. Das Debütalbum „The Game Of Ouroboros“ erschien bereits 2015 und so wart es fünf Jahre später an der Zeit für einen Nachfolger. Dieser hört auf den Namen „Figureheads“ und kommt mit vier äußerst abwechslungsreichen Longtracks daher.

Wer jetzt allerdings ein jazzig-hektisches Treiben erwartet, sieht sich getäuscht. Vielmehr stehen bei THEO die ruhigeren Klänge im Vordergrund, getragen von Alfredsons gefühlvollen Keyboards und seiner souligen Stimme, die einem ein ums andere Mal wohlige Schauer den Rücken herunter jagt.

Obschon Jims Tastenspiel „Figureheads“ dominiert, wissen sich auch seine Mitstreiter immer wieder in Szene zu setzen. So ist das ellenlange Solo von Jake Reichbart am Ende von ‚Man Of Action‘ eines der Highlights dieses Albums. Aber auch der andere Saitenschmeichler Tom MacLean (ex-Haken), Krakenarm Kevin DePree und Gary Devonport am bundlosen Bass und Chapman Stick sind Meister ihres Fachs.

Einen der vier Tracks hervorzuheben fällt schwer, aber als Anspieltipp eignet sich wohl am ehesten „The Garden“, das mit knapp zehn Minuten auch am kürzesten ist. Dabei erinnern die ruhigen Passagen sogar ein wenig an „The Raven That Refused To Sing“ von Steven Wilson, was wahrlich keine schlechte Referenz ist.

Wer schon länger nach einer aufregenderen Version der viel gepriesenen The Tangent sucht, wird bei THEO fündig. Beide THEO-Alben und mehr bekommt man direkt beim Label: Generation Prog Festival & Records (generation-prog.com).

P.S.: Es kann gar nicht hoch genug bewertet werden, dass der Rezensent trotz der enormen Versuchung kein einziges Mal den „Theo wir fahren nach Lodz“-Kalauer bemüht hat!

Alex Fähnrich vergibt 8 von 10 Punkten