THEM – PSYCHEDELIC ENIGMA

THEM

Titel: PSYCHEDELIC ENIGMA

Label: Steamhammer

Spieldauer: 56:46 Minuten

VÖ: 24. Oktober 2025

Ja, der Markus Ullrich. Der hat mich dieses Jahr schon einmal überrascht. Mit dem schwermütigen Album von Under Ruins hat er mir ein wirklich grandioses Epic Metal Album ins Nest gelegt. Und auch live haben diese Songs funktioniert. Jetzt die nächste Überraschung. Auch die neue THEM ist irgendwie anders, als von mir erwartet.

Als THEM anfingen, haben sie sich noch ziemlich an Mercyful Diamond angelehnt. Klar, das lag auch an Sänger Troy Norr, der verdammt nach dem King klingt. Auch manche Showelemente könnten auch daher stammen. Das hat auf der Bühne völlig überzeugt. Mittlerweile ist die Combo aber immer eigenständiger geworden. Thrash Elemente, immer schon vorhanden, wurden immer weiter ausgebaut. Das mag vielleicht begründen, warum ich mit dem letzten Werk, Fear City“ von 2022 nicht so ganz warm geworden bin. Dafür hatten sie mich mich ihrer Version von Goblins ´Phenomena´ ganz auf ihrer Seite.

Jetzt geht das Storytelling weiter. Denn die Geschichte von Troy Fossor, das Alter Ego der Stimme der Band, ist noch nicht auserzählt. Mit derben, messerscharfen Thrashriffs geht es in die nächste Runde. ´Catatonia´, die erste Single überzeugt mit Härte und Eingängigkeit. Ja, ich glaube, THEM waren noch nie so hart unterwegs. Sie waren noch nie so weit weg von ihren Anfängen. Und dennoch so tief in ihrem eigenen Klang, in der eigenen Welt.

In diese Welt lassen sich sogar angedeutete Raps einfügen, wie das derbe ´Remember To Die´ beweist. Aber der echte Wahnsinn folgt noch. SO viel Prog war bei THEM wohl auch noch nie. Allein ´Psychonautic State´, irgendwie erreichen sie hier sogar Voivodsche Gefilde. Das macht echt Laune, immer wieder neu zu hören, zu entdecken. Da finden sich immer noch kleine Details, die ich vorher gar nicht wahrgenommen habe. Und zum Ende hin zeigt sich, die Wurzeln zum King sind nicht gekappt.

Mehr mag ich gar nicht verraten, diese Reise sollte jeder für sich selber antreten. Nur so viel, es lohnt sich. Und ich glaube nicht, dass ich bisher erlebt habe, dass ein Musiker mit zwei Alben von zwei Bands innerhalb eines Jahres sich bewirbt, in der Jahresbestenliste zu erscheinen. Ulle ist hiermit gesetzt

Mario Wolski vergibt 9,5 von 10 Punkten