THE TREATMENT – WAKE UP THE NEIGHBOURHOOD

THE TREATMENT

Titel: WAKE UP THE NEIGHBOURHOOD

Label: Frontiers

Spieldauer: 39:49 Minuten

„Let’s wake up this town – turn it upside down – play the music loud – let’s do it now – wake up the neighbourhood“

Wer solche Textzeilen im Chorus raushaut, der muss auch abliefern. THE TREATMENT bringen genau diesen Chorus. Und THE TREATMENT, das sei schon verraten, liefern ab.

Am 22.Oktober 2011 war sein erstes Mal. Mein damals 8-jähriger Sohn durfte mich begleiten, um ein Konzert zu erleben. Nicht irgendwen, es durfte gleich Alice Cooper sein. Meine Frau hat uns sogar extra dafür geschminkt. Ehe der Meister höchstselbst die Bühne des Rosengarten betrat, gab es noch ein Vorprogramm. Die britische Band THE TREATMENT betrat die Bühne. Und getreu des Leitspruches „Veni, Vedi, Vici“ wurde kräftig abgeräumt. Sie waren so stark, dass das Debüt „This Might Hurt“ mit nach Hause durfte und auch gern aufgelegt wurde. Allerdings verlor ich die Truppe danach aus den Augen. Eigentlich dachte ich, sie sind schon lang Geschichte. Doch ich darf gerade feststellen, es ist schon ihr sechstes Album, mit dem sie die Nachbarschaft aufwecken wollen.

Ich lege das Ding auf. Und direkt kommt der Ruf. Aufwachen! Rock’n’Roll! Hoch die Tassen! Partytime! Da wird gerifft und gerockt, ´Back To The 1970’s´! Geradeaus und hinein in den Bewegungsapparat. Wer will schon stillestehen ´When Thunder And Lightning Strikes´? THE TREATMENT schaffen es, die Energie von AC/DC und Thin Lizzy zu bündeln, ein paar Hooks und Melodien der Marke Def Leppard einzubinden und das Ganze mit ein wenig Glam der Marke Sweet und T-Rex zu würzen. Das ist gleichermaßen explosiv wie tanzbar. ´This Fire Still Burns´, egal ob über Kopfhörer in der Straßenbahn oder volle Kanne in der wohnzimmerlichen Stereoanlage.

Ein Hauch von Boogie kommt mit dem ´Man In The Highwire´, fast schon romantisch hingegen ist die Feststellung ´I Can’t Wait No Longer´. Natürlich wird direkt danach auch wieder das Gaspedal getreten. ´Don’t Make No Difference To Me´ macht keine Gefangenen. Wenn da nicht die Füße wippen, dann ist der Hörer taub. Oder exitus. Die Aufforderung ´Fire Me Up´ muss ich gar nicht mehr rufen, ich stehe schon fast in Flammen. ´Free Yourself´ klingt, als hätten die Quireboys zusammen mit Thunder gejammt. ´Kick You Around´ ist ein vorletzter Arschtritt, bevor ´I’ve Got My Mind Made Up´ ein letztes Statement abgibt.

Kurzum, THE TREATMENT räumen mal klassisch ab. Beim Bowlen wären das mal eine ganze Reihe Strikes in Folge, weil sich einfach kein Stinker eingeschlichen hat auf dieser Scheibe. Hier lebt er weiter der Rock’n’Roll. Er ist immer noch so vital wie in meiner Jugend. Und er macht immer noch genausoviel Spaß wie einst auf dem Highway zur Hölle.

Mario Wolski vergibt 8,5 von 10 Punkten