THE SPIRIT – OF CLARITY AND GALACTIC STRUCTURES

THE SPIRIT

Titel: OF CLARITY AND GALACTIC STRUCTURES

Label: AOP RECORDS

Spieldauer: 43:04 Minuten

VÖ: 22. April 2022

Die Saarländer von THE SPIRIT beehren die Metalwelt mit ihrem dritten Werk, das da „Of clarity and galactic structures“ heißt. Ihren Sound bauen sie weiterhin auf angeschwärztem Todesmetall auf. Schon in der Vergangenheit ließen uns THE SPIRIT wissen, dass sie musikalisch breiter aufgestellt sind.

Und hier auf ihrem Drittwerk vermag der Hörer deutlich mehr Progelemente zu erfahren. Im Klartext werden hier nicht nur sporadisch progressive Passagen eingeschoben, vielmehr ist der Proganteil vollends im gesamten Songwriting berücksichtigt und integriert. Das bedeutet Entbehrungen an den klassischen Grunz-/Gnarf- und Blast-Passagen. Die sind allerdings weithin vorhanden und THE SPIRIT waren auch in der Vergangenheit nicht auf diese auf Gedeih und Verderb angewiesen, sondern lebten von ihrem lebendigen Songwriting und furiosen Melodieläufen. Davon zehren sie auch auf dem vorliegenden „Of clarity and galactical structures“.

Das Duo verpasst es neben der hohen Musikalität der Kompositionen nicht auch die Songdienlichkeit weiterhin aufrecht zu erhalten. Die Riffs sind Heavy, vertrackt und erhaben präzise. So auch das hervorragende Bass- und Schlagzeugspiel. Manchmal habe ich das Gefühl die ein oder andere Passage in gänzlich anderem Kontext schon mal gehört zu haben. Und dann erschließt sich doch ein gänzlich anderer und düsterer Klangkosmos, eine galaktische Struktur sozusagen.

Einen oder vielleicht auch mehrere Einzeltracks hervorzuheben kann ich bei dieser Fülle an Eindrücken, die mir die Scheibe eröffnet, nicht wirklich. THE SPIRIT sind eine sehr außergewöhnliche Band, das haben sie auf den beiden Vorgängern schon bewiesen. Hier erreichen sie wohl nochmals eine Innovationsstufe mehr. Wer Disillusion, Death, Dissection, Atheist und Mörk Gryning verehrt ist gehalten den Jungs aus Saarbrücken mal ein Ohr zu leihen. Im abschließenden Instrumentaltrack ‚Laniakea‘ zeigen THE SPIRIT auch nochmal die gesamte Fülle ihrer musikalischen Einflüsse.

Gesamt gesehen wissen THE SPIRIT durchweg zu überzeugen. Auch wenn der ein oder andere Moment der Überraschung vielleicht (noch) fehlt, liegt hier wieder eine sehr starke Scheibe auf dem Teller. Abgerundet wird der Gesamteindruck durch ein passendes Eliran Kantor Coverartwork und eine transparente und druckvolle Produktion.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten