THE NEPTUNE POWER FEDERATION – GOODNIGHT MY CHILDREN

THE NEPTUNE POWER FEDERATION

Titel: GOODNIGHT MY CHILDREN

Label: Cruz del Sur

Spieldauer: 34:46 Minuten

VÖ: 08. März 2024

Die australische Hard, Heavy, Psych, Irgendwas Rock Formation THE NEPTUNE POWER FEDERATION, den Hype darum habe ich damals nicht so recht verstanden. Die frühen Alben, vor allem „Lucifer`s Universe“ (2015) und, Achtung, Zungenbrecher „Neath A Shin Ei Sun“ (2017) waren guter, gutklassiger Hard Rock, haben sich aber nicht so eingeprägt, dass sie heute noch in Dauerschleife laufen. Für viele Fans, so vermute ich, war es vor allem die laut Augenzeugen überragende Liveshow, die überzeugte. Leider konnte ich das noch nicht miterleben. Und ja, ich habe das Quintett dann doch ein wenig aus den Augen verloren. Als aber jetzt die Promos reinflatterten, musste ich zulangen. Entweder das Bild bestätigt sich, das man hat. Oder aber man wird von Gegenteil überzeugt.

Und dann ballert der Opener ´Let Us Begin´ ins Gehör. Eigentlich „nur“ ein flotter Rocker mit AC/DC-Gehabe, hauen diese zweieinhalb Minuten gleich um. Habe ich eben wirklich gesagt, TNPF haben mich nicht mitgenommen? Und dann das. Der Song bringt eigentlich nichts Neues, das dafür aber so knallig, mit Herz und Eiern. Und so rocken sich die Aussies durch dieses Album, vielleicht nicht innovativ, doch intensiv.

Falls schon wer auf die Idee gekommen ist, „Goodnight My Children“ ist tatsächlich eine Scheibe mit inhaltlicher Klammer. Screaming Loz Sutch, so das Pseudonym der Sängerin, erzählt uns, ihren Kindern, ein paar Gutenachtgeschichten. Schlaf finde ich nicht beim hören. Zu wild, zu heiter, zu tanzbar sind die Geschichten. Zu viel gute Stimmung macht sich in mir breit.

Das Riff in ´Lock & Key´ erinnert ein klein wenig an Thin Lizzy. Der Song entwickelt sich danach aber in eine andere, eher poppige Richtung. ´Twas A Lie´ klingt irgendwie nach einer punkigen Ausgabe der Bangles. Es rockt, es groovt, es wabern Nebel. Und es poppt. Mein Grinsen wird immer breiter. Immer mehr Details entdecke ich. Alte aus den 60ern und 70ern und auch neue aus den 2000ern. Die Altrockerparty würde genauso funktionieren wie der Soundtrack einer zu einer Teenie-Soap.

Ich glaube, ich muss mir den Backkatalog noch einmal genauer anschauen, ähhh anhören. Bis dahin erfreue ich mich an den Heartschen Momenten in ´Bethroted To The Serpent´ und dem Powerpop von ´Evermore´. Grandios.

Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten