THE HALO EFFECT
Titel: WE ARE SHADOWS (EP)
Label: NUCLEAR BLAST RECORDS
Spieldauer: 21:58 Minuten
VÖ: 21. November 2025
Untätigkeit kann man dem schwedischen Melodic Death Kraftpaket THE HALO EFFECT wirklich nicht vorwerfen, denn nicht mal ein Jahr nach dem im Januar veröffentlichten Zweitling “March Of The Unheard” erscheint nun die brand-neue EP „We Are Shadows“. Neues Material enthält diese allerdings nicht, vielmehr handelt es sich um eine Coverscheibe, die für eine vielfältige Sicht auf die verschiedenen Einflüsse des Fünfers sorgt, denn jedes Bandmitglied hat einen der Songs handverlesen und kommentiert.
`I Wanna Be Somebody´ (W.A.S.P. Cover):
“W.A.S.P.’s aggressive sound and eccentric stage presence has always been fun. The shock of songs like ‘Animal (Fuck Like A Beast)’ and fun anthems like ‘I Wanna Be Somebody,’ and ‘L.O.V.E. Machine,’ are powerful and heavy. Extreme and dramatic, controversial and fun, W.A.S.P.’s ‘I Wanna Be Somebody’, off their debut album, was my first introduction into the band.” (Jesper Strömblad)
Die Wahl von Gitarrist Jesper Strömblad fällt auf diesen 1984 auf dem selbstbetitelten Debütalbum der Glam Rocker um Blackie Lawless und im September 1984 als dessen erste Single erschienenen Track, den die Truppe mühelos in eine ihrer typischen, flotten, unwiderstehlichen, melodischen Göteborg Hymnen verwandelt.
`Dance With The Devil´ (Phenomena Cover):
“I got hit by lightning in the 7th grade when I got to borrow the album by Phenomena from my friend Emil Olsen. The song ‘Dance With The Devil’ struck me hard and I got to record the whole album on cassette which I played into dust.” (Niclas Engelin)
Niclas Engelin entführt uns in die Mitte der 80er, als die legendäre Supergroup PHENOMENA aus dem Trapeze und Bronze Records Umfeld mit Glenn Hughes, Mel Galley (Whitesnake) und Cozy Powell aktiv war. Die tänzerische Melodie der Nummer wird mit einer Violine eingefangen, so dass ein folkig angehauchtes, treibendes, metallisches Cover des angeproggten 80s Tracks entsteht.
`If You Were Here´ (Kent Cover):
“Kent was a band that left a mark on many, weaving together pop rock and synth in a way that deeply moved me. This song remains one of my personal favourites. Out of respect for their artistry, we aimed to create our own version without straying too far from the soul of the original.” (Peter Iwers)
Basser Peter Iwers hat sich diesen Hit der schwedischen Indie Rocker aus dem Jahr 1998 herausgepickt. Die poppige Nummer wird zu einem eingängigen Gothic Rocker mit komplett cleanem Gesang umfunktioniert, der auch Stannes Dark Rock Spielwiese CEMETERY SKYLINE gut zu Gesicht stünde.
`Shoreline´ (Broder Daniel Cover)
“Broder Daniel where one of the bands that created the Gothenburg indie-pop scene in the late 90’s. There are several parallels to the „Gothenburg Sound“, both scenes were driven by a strong DIY ethos and comradeship while gathering international attention.” (Daniel Svensson)
2004 erschien das Stück der Göteborger Indie Pop Band, dessen Bearbeitung den Bogen zwischen Gothic Rock und Melodic Death sowie Stannes Growls und Klargesang, Riffing und Melodiebögen perfekt spannt. Der Dank dafür gebührt Schlagzeuger Daniel Svensson, der den Song ausgesucht hat.
`How The Gods Kill´ (Danzig Cover):
“During my teenage years the darkness and allure of the early Danzig albums introduced me to a whole new way of thinking about what rock and metal could be. Glenn’s vocals and lyrics were also incredibly influential on this aspiring vocalist/lyricist.” (Mikael Stanne)
Der Sänger selbst hat sich für einen bekannten Klassiker, Titelsong des dritten Danzig Albums (1992), entschieden und drückt der düsteren, atmosphärischen Halbballade mit seinen Type O Vibes versprühenden Vocals dann auch seinen Stempel auf.
Fazit: Wenn schon ein Cover-Album oder -Kurzplayer dann bitte so, wie THE HALO EFFECT es hier mit künstlerischem Können, ungeheuer viel Respekt vor den Originalen sowie Herz und Spaß an der Sache tun. Die Songauswahl der einzelnen Musiker sorgt zudem für eine persönliche Note und gibt so einen kleinen Einblick in teilweise ungeahnte Inspirationen und/oder musikalische Vorlieben der Beteiligten.
Michael Gaspar vergibt keine Bewertung


