THE DAMNED – DARKADELIC

THE DAMNED

Titel: DARKADELIC

Label: earMUSIC

Spieldauer: 48:35 Minuten

VÖ: 28. April 2023

Das 12. Studioalbum von THE DAMNED erscheint als CD Digipak, 1LP Black Vinyl (Gatefold, 180g), Ltd. 1LP Transparent Vinyl inkl. “Darkadelic” Slipmat (Gatefold, 180g) und digital. Verschiedene exklusive Artikel wie signierte Kunstdrucke, T-Shirts und Tragetaschen sind über den offiziellen “Darkadelic” D2C Shop erhältlich.

„New Studioalbum with 12 New Tracks“, das verspricht der Aufkleber auf der Folie der 180g Black Vinyl, die uns als Rezensionsexemplar in die Redaktion geschickt wurde. Die Platte steckt im Gatefold, das eine sehr stylische Aufmachung hat. Die Vinyl selbst ist in einer bedruckten Hülle untergebracht, die auf der einen Seite die Texte und auf der anderen Seite das Brandlogo ziert. Wie immer bei bedruckten Innentaschen empfehle ich einen zusätzlichen Schutz für das Vinyl.

Die Vinyl ist aufgelegt, die Taste “Start” ist gedrückt, sich selbst hat man gemütlich in die Nähe des Drehtellers gesetzt, da berührt die Nadel auch schon die neue Langrille der Londoner von THE DAMNED. Mit einem kräftigen “Yeahhhh” starten wir mit ´The Invisible Man´ in das neueste Werk der Briten. Der groovigen und tanzbaren Eröffnung folgt der Song ´Bad Weather Girl´, der nicht minder auffordert, die Knochen zu schütteln und mit einem Goth-Doom Touch aus den Boxen rattert. Relativ kurz ist ´You’re Gonna Realise´ geraten, was schade ist, denn gerade die etwas verträumten Vocals machen den Song aus und man hätte hier Sänger Dave Vanian gerne länger gelauscht. Neben ´The Invisible Man´ bekam auch der riffige Rocker ´Beware Of The Clown´ ein Video spendiert, indem man sieht wieviel Spaß die Truppe an ihrer Musik hat. Waren schon die ersten Songs psychedelisch angehaucht und schwärmte ich von Daves Stimme so gibt es in ´Western Promise´ eine erneute Darbietung der großen Sangeskunst des Briten und den eindeutigen Beweis, dass man eben nicht immer ins Mikro schreien muss um gehört zu werden. Im stilistischen Fahrwasser des vorherigen Songs bleibt ´Wake The Dead´, dass zugleich der letzte Song auf Seite A ist. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich mich mit diesem Album so wohl fühle und eigentlich gar nicht aufstehen möchte, aber alles klagen hilft nicht. ´Wake The Dead´ liefert noch ein tolles Gitarrensolo, dass ich im Stehen auf meiner Luftgitarre performe, um anschließend Seite B aufzulegen, die mit dem treibenden Mitsingsong ´Follow Me´ beginnt und über den knackigen ´Motorcycle Man´ – der sicherlich ins Liveset kommt – zum bisher schnellsten Lied ´Girl I’ll Stop At Nothing´ kommt, dass ebenfalls starke Guitar/Drum Soli zu bieten hat. ´Leader Of The Gang´ leitet stimmungsvoll und mit 70er Vibes das finale Drittel von “Darkadelic” ein. Das Gothic-Feeling vom Anfang des Albums kehrt während ´From Your Lips´ nochmal zurück und der Album-Closer ´Roderick´ eröffnet mit gesprochenen Lyrics, ist ein langsamer und nachdenklicher Song, der großartig und soundgewaltig endet.

Immer wieder muss ich betonen, dass ich niemals so viele Bands entdeckt hätte, würde ich dieses Ehrenamt als Redakteur nicht ausüben. THE DAMNED gehören zweifelsohne zu den Bands, denen ich ein Fach für frühere und neue Releases freiräumen werde. Die Briten zeigen mit “Darkadelic” eindrucksvoll, dass man nach 46 Jahren noch immer frisch, innovativ und einfach verdammt geil klingen kann.

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten