THE CROWN – CROWN OF THORNS

THE CROWN

Titel: CROWN OF THORNS

Label: METAL BLADE RECORDS

Spieldauer: 54:34 Minuten

VÖ: 11. Oktober 2024

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als ich die letzte THE CROWN Scheibe Royal Destroyer (2021) zum ersten Mal zur Bemusterung gehört hatte. Das Ding hat mich direkt angesprungen und hat auch bis heute wenig von seiner Durchschlagskraft eingebüßt. Nach dem Überalbum Cobra Speed Venom (2018) war das schon eine beachtliche Leistung und nun darf man gespannt sein was die schwedischen Death Punks auf ihrer neuen Platte so auf die Kette bekommen. 

Nun sie legen natürlich mit ‚I hunt with the Devil‘ wieder gut los. THE CROWN hört man 30 Meilen gegen den Wind. Das nachfolgende ‚Churchburner‘ ist ein treibendes Biest mit allerhand Blasts und einigen packenden Highspeedmelodien, die sogar in ‚Martyrian‘ eine gehörige Steigerung erfahren. Hier fahren THE CROWN ihr ganzes kompositorisches Können auf und schaffen einen dichten, packenden und schädelspaltenden Track. Das bestätigt sich dann in ‚Gone to Hell’ nochmals. Starkes Double!

Und dieser Tradition folgt „Crown of Thorns“ den beiden Vorgängern und dennoch ist die Scheibe an vielen Stellen anders gestrickt. Sie wirkt weniger ungezügelt, weniger punkig, dafür kontrollierter, metallischer, man möchte fast sagen erwachsener. ‚Howling at the Warfield‘ führt zum Beispiel ein durchaus progressives Element in den Sound ein, was an der ein oder anderen Stelle im Lauf der Platte auch fortgesetzt wird. Aber keine Angst, die Bande aus Västergötland verlässt ihre gewohnten Pfade nicht wesentlich. Allerdings verlieren die Trollhättaner hinten raus ein wenig den Spannungsbogen. ‚God-King‘ ist okay, ‚The Agitator‘ fast farblos. ‚Where Nightmares belong‘ akzentuiert nochmals aber das abschließende ‚The Storm That comes‘ ist doch eher schwach. Somit haben sich doch zwei bis drei Füller unter die zehn Songs gemogelt. 

Alles in allem eine gute Platte, die gerade in der ersten Albumhälfte ihre Stärken aufweist. Insgesamt haben THE CROWN ihren Sound ein wenig adaptiert, sich gegenüber klassisch metallischen Sounds geöffnet. Dabei büßen sie etwas von ihrer Furiosität und der unbeschwerten Herangehensweise ein, wirken aber gleichzeitig gereifter. Starke Kiste wenngleich die beiden Vorgänger stärker waren!

Kommt mit drei guten Bonussongs auf 54 Minuten Spielzeit.

Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten