Als ich hörte, dass die sechsköpfigen bulgarischen Metaller THE A.X.E. PROJECT aus Bulgarien stammen, musste ich unvermittelt an die talentierten Landsleute von METALWINGS denken, von denen ich schon einmal ein Album rezensieren durfte. Ähnlich wie den osteuropäischen Kollegen ist der Band der große kommerzielle Erfolg bisher verwehrt geblieben, legt aber bereits den vierten starken Longplayer vor.

Auf die “Stories from a Lost Realm – Part One” (2010) Debütscheibe und den Nachfolger “Stories from a Lost Realm: Part 2” (2015) folgte 2020 die aktuelle Platte ”Future Imperfect“, welche nun durch den schlicht “IV“ betitelten neuen Streich abgelöst wird.

Die Band kreiert cinematische, fesselnde Arrangements mit packenden Melodien und treibenden, harten Gitarren, was aber nichts an der hörbar tief verwurzelten symphonischen Identität ändert. Es entsteht eine beeindruckende “wall of sound” mit vielschichtigen Synthies, Keys und Orchestierungen, kraftvollen Harmonien, Takt- und Tempowechseln, Pianoklängen und Streichern.

Von Elektro-Gothic Parts über balladeske, emotionale Rockballaden und solide progressive Klanglandschaften werden aus Talent und künstlerischer Identität des Sixpacks vielseitige, abwechslungsreiche Kompositionen. Dazu tragen nicht zuletzt auch die Kombination von weiblichem und männlichem Gesang (inklusive vereinzelter Growls) in Duettform oder opernhaften Dialogen sowie einige talentierte Gastmusiker wie Plamendura, Stoyan Pensov, Tony Ivan, Stanley, Magdalena Petrovich, Vassil Vassilev und Baz Jones bei.

So entsteht ein über die komplette gute Dreiviertelstunde stimmungsvoller, faszinierender und facettenreicher Silberling, dem jeder Freund gepflegten und anspruchsvollen Symphonic Metals ruhig mal eine Chance geben sollte.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten

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