TESSERACT – PORTALS

TESSERACT

Titel: PORTALS

Label: KSCOPE MUSIC

Spieldauer: 107:49 Minuten

Um dem Corona-Wahnsinn zu trotzen, nutzte das britische Prog-Metal-Quintett Tesseract die Zeit und Gelegenheit, um ein sowohl musikalisch als auch visuell hochwertiges Studio-Konzerterlebnis zu entwickeln und umzusetzen. Hinter “Portals“ steckt also ein kreatives Konzept, um wie durch Portale heraus aus der Covid-Isolation und durch die verschiedenen Phasen der Bandgeschichte zu reisen.

TESSERACT‘s einzigartiger Sound-Mix aus Djent, Prog Metal, Hardcore und Artrock steht für sich und funktioniert auch auf CD ohne die visuelle Unterstützung. Zudem sind die Songs perfekt ausgewählt und in der Set-Liste platziert, so dass sich heftige und ruhige Passagen abwechseln. So entsteht eine enorme Dynamik, aber auch Pausen zur Erholung sind vorhanden. Teilweise wurden Songs bearbeitet oder verändert oder mehrere zu einem langen Track zusammengefasst.

Die Band spielte vierzehn Tracks aus der gesamten Diskografie, darunter Highlights angefangen bei der Debüt-EP „Concealing Fate“ (2010, das packende ‚Nocturne‘), das bekannte ‚Eden‘ (von „One“, 2011), der epische und überlange Einstieg ‚Of Matter‘ („Altered State“, 2013) und eine populäre Nummer wie ‚Tourniquet‘ („Polaris“, 2015) bis hin zu ‚King‘ vom letzten Output “Sonder“ (2018).

Die technisch anspruchsvollen Kompositionen werden in perfekter musikalischer Qualität dargeboten, so dass die Live-Situation beim Anhören kaum ins Gewicht fällt. Dem Fünfer gelingt es spielend, das Energielevel über fast zwei Stunden hochzuhalten und Band und Songauswahl sorgen auch ohne Publikum für genügend Emotionen, Kontraste und Abwechslung.

Natürlich macht vor allem die DVD-/Blu Ray-Version von “Portals“ Sinn, denn auch audiovisuell setzen TESSRACT Maßstäbe. Die fantastischen Bilder sind kino-kompatibel, der Sound und die aufwändigen Lichteffekte für Stadion-Liveshows geeignet.

Fazit: Eine in jeglicher Hinsicht hochklassige, innovative (Studio-)Live-Scheibe mit „Best-Of-Charakter“ und am oberen technischen Limit in der musikalischen und technischen Umsetzung.

 

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten