TERMINATION FORCE
Titel: NETHERWORLD
Label: Eigenveröffentlichung
Spieldauer: 18.58 Minuten
VÖ: 09. Dezember 2022
„Netherworld“ ist die Debüt-EP der ziemlich neuen britischen Band TERMINATION FORCE um Sänger Rich Rutter, der Underground-Fans als Frontmann von Toledo Steel bereits ein Begriff sein sollte. Ebenfalls mit von der Partie ist der ehemalige Toledo-Steel-Bassist David Lowell.
Im Vergleich zu Toledo Steel gehen TERMINATION FORCE etwas speediger und textlich „futuristischer“ ans Werk und spielen klassischen US-Metal der Marke Agent Steel, Jag Panzer und alte Helstar. Dabei weckt „Netherworld“ phasenweise gute Erinnerungen an zahlreiche Klassiker aus diesem Spektrum, kommt aber trotz vieler guter Ansätze nicht wirklich an Kult und Wahnwitz ihrer Vorbilder ran.
Nach dem soliden, aber etwas identitätslosen Opener ‚After The Fall‘ sind vor allem die etwas vertrackteren Songs ‚Termination Force‘ und ‚Target Locked“ durchaus kleine Underground-Perlen. Danach kommen die etwas melodiöseren ‚Heart Racer‘ und der abschließende Titelsong etwas eingängiger, bei den Refrains fast schon „catchy“, imho teilweise aber auch etwas biederer rüber.
Underground-Fans sollte „Netherworld“ sicher Spaß machen. Wären die Songs vor 30 bis 35 Jahren veröffentlicht worden, hätten sie heute wahrscheinlich einen gewissen Kultstatus, wie z. B. „As Darkness Reigns“ von Oracle/Prodigy. Gegenüber alten Klassikern, wiedererstarkten Helden wie Jag Panzer und Voivod oder neuere Bands von Sacral Rage bis Vektor fehlt TERMINATION FORCE (wie imho auch Toledo Steel) einfach noch die Durchschlagskraft und eigene Identität für Spiele in den obere Ligen.
Erste geile Songs und vielversprechende musikalische Anlagen sind aber auf alle Fälle vorhanden. Ich drücke alle Underground-Sympathie-Daumen für die Zukunft.
Joe Nollek vergibt 7 von 10 Punkten