Noch lebhaft erinnere ich mich an einen Dienstreiseaufenthalt an einen lauen Dienstagabend im schönen Koblenz im Spätsommer 2019. TEMPLE OF DREAD kündigten damals ihre Debütscheibe an. Ohne groß Federlesens wurde „Blood Craving Mantas“ damals nach einer kurzen Hörprobe vorbestellt.

Mit „Hades unleashed“ legen die Ostfriesen nun bereits ihre dritte Platte vor. Natürlich sind sie ihrem Old School Death Metal treu geblieben, wissen aber variabler die Soundelemente und Extreme des Stils auszureizen und nachhaltig in Szene zu setzen. Im Gegensatz zum Debüt kommen die Songs vielerorts griffiger und deutlich stärker rüber. Dadurch werden sie auch beim vierten oder fünften Durchlauf eher besser und erhöhen die Durchschlagskraft. Textuell beschäftigt man sich mit der Unterwelt der griechischen Mythologie. Es sind dabei nicht wenige Songpassagen, die dem eher düsteren Thema auch den gebotenen klanglichen Tribut zollen.

‚Wrath of the Gods‘ beispielsweise fährt mächtige und gleichzeitg böse Gitarren auf und ist ein furioses Stück Death Metal. Ähnliches gilt für ‚Crypts of the Gorgon‘, welches mit ein paar alles zerschmetternden Blast-Interludien durch die griechische Unterwelt mäandert. Und auch die Huren Pompeiis wissen auf ihre alten Tage zu gefallen.

Insgesamt finden wir mit „Hades unleashed“ ein unterhaltsames wenngleich wenig eigenständiges Album vor. Obituary, Asphyx, ein Schuss Death und ein paar kräftige Spritzer Schwedentod versammeln sich hier. Macht durchaus Laune, wenn auch nicht zwingend originell. Zu erwerben auf Testimony Records. Fans von TEMPLE OF DREAD können blind zuschlagen!

Ingo Holzhäuser vergibt 7,5 von 10 Punkten

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