TAILGUNNER – GUNS FOR HIRE

TAILGUNNER

Titel: GUNS FOR HIRE

Label: FIREFLASH RECORDS

Spieldauer: 48:10 Minuten

VÖ: 14. Juli 2023

Bereits seit ihrer Gründung im Januar 2022 und spätestens mit der Veröffentlichung Ihrer Debüt-MCD/-EP “Crashdive” sowie zwei UK Headline Touren mit vielen ausverkauften Gigs, kaum ein halbes Jahr nach ihrer Existenz, sind die britischen Underground Heavy Metaller TAILGUNNER in aller Munde und belegen den Bedarf an und die Vitalität des True Heavy Metal.

Der NOWTHM Fünfer kombiniert Heavy und Speed Metal mit einem guten Spritzer Old School Power Metal mit rasend schnellem Riffing, Doublebass-Attacken und klarem, melodischen Gesang und bietet Power, Tempo, Aggression und große Refrains, Melodien und Hooks.

Oder wie die Band es selbst ausdrückt: “We’re fast, loud, catchy as hell and we’ll take your face off. We are staking their claim to the future of the genre and have all eyes to the skies, ready to launch like a warhead. No holds barred, in your face Heavy Metal with no apologies!”

Offensichtlich entpuppt sich auch Sänger Craig Cairns, unbestritten eines der größten Sangestalente im heutigen Metal, als Volltreffer für die Band, der ja parallel auch für die deutschen Power Metaller Induction rund um Hansen Sohn Tim tätig ist.

Die Liebe zum 80er Metal trieft aus jedem einzelnen Song der Jungs und wird in jeder Sekunde spür- und hörbar und Vorbilder und Einflüsse wie HELLOWEEN, IRON MAIDEN, MEGADETH, KING DIAMOND und JUDAS PRIEST lassen sich kaum verheimlichen.

Die Aufnahmen des Debüt-Silberlings erfolgten in einer alten viktorianischen Kapelle aus dem 18. Jahrhundert und somit ungestört irgendwo im Nirgendwo während des winterlichen Jahresanfangs von 2021, zudem umgeben von einem Friedhof und meistens nachts rund um den Altar und bei Kerzenschein. Die zehn Tracks wurden gemixt und gemastert von Multiinstrumentalist und Sänger Olof Wikstrand (ENFORCER).

Los geht es direkt amtlich mit dem kernigen Opener `Shadows Of War´ und dem fantastischen Titelsong, der zudem den ersten Riesenchorus der Scheibe bereithält. Die stilistischen Unterschiede zwischen den einzelnen Tracks sind jetzt nicht wirklich riesig, aber dennoch allzeit offensichtlich, spannend und abwechslungsreich.

Denn danach begegnen dem Hörer nacheinander `White Death´, ein rasanter Brecher mit wildem Solo, das melodisch-eingängige `Revolution Scream´ und das spritzig, treibend powermetallische `Futures Lost´.

Dabei erinnern mich die melodischen, Richtung Power Metal schielenden Stücke, auch aufgrund der relativ jungen Stimme, manchmal an die Anfang der 2000er gehypten Finnen Sturm und Drang (gibt´s die eigentlich noch?).

Auch der hymnische Chorus des sich anschließenden `New Horizons´ ist Zucker und die Geschwindigkeit beeindruckend, bevor `Warhead´ die pure Rock ´n´ Roll Leidenschaft entfesselt und `Crashdive´ mitsamt Refrain und treibendem Solo keinen Deut schlechter ist.

Das abschließende, mehr als achteinhalbminütige `Rebirth´ zeigt eine andere, epische Seite der Band mit viel Spielzeit und langen Instrumentalteilen. Der Longtrack überzeugt jedoch nicht komplett und schafft es nicht, über die gesamte Zeit die Spannung aufrecht zu erhalten.

Als kleines Manko bleibt noch zu vermelden, dass die Scheibe die fünf Stücke der bereits erwähnten „Crashdive“ EP enthält und somit für Fans, Kenner und Sammler nur die Hälfte der zehn großartigen Tracks wirklich neu sind.

Dennoch bleibt als Fazit: Großartige Band mit einem frischen, eigenständigen Sound mit jeder Menge Power, Dynamik und Energie sowie einem mehr als gelungenen Debüt!

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten