
SWEEPING DEATH
Titel: DEVOTION TO THE ABSURD NIGHT
Label: UNHOLY FIRE RECORDS
Spieldauer: 47:16 Minuten
VÖ: 25. April 2025
SWEEPING DEATH sind für mich eine der besten „neuen“ einheimischen Bands überhaupt. Nach vier Veröffentlichungen in neun Jahren zwar nicht mehr ganz so „neu“, aber nach wie vor mit frischem Wind daherkommend, haben die Bayern heuer zumindest ein neues Album auf ihrem neuen Label Unholy Fire Records am Start. Der zweite Longplayer nennt sich „Devotion To The Absurd Night“ und reiht sich nahtlos in die makellose Diskografie des Quintetts ein.
Was SWEEPING DEATH von den meisten anderen Combos unserer Zeit unterscheidet, ist die Einzigartigkeit ihres Sounds. Müsste ich eine Referenz benennen, so wie man es als Schreiber in der Regel gerne macht, um der Leserschaft einen Anhaltspunkt zur Einordnung zu geben, fiele mir tatsächlich keine ein. Und was macht diese Truppe so einzigartig? Zum einen hat man mit Elias Witzigmann einen Sänger, der ziemlich unvergleichlich ist und mit seinen etwas schrägen Vocals perfekt zum ziemlich schrägen Bandsound passt.
„Schräg“ ist hier allerdings absolut positiv gemeint, im Sinne von unkonventionell. Insbesondere das Gitarrentandem Heilmeier/Bertl glänzt, wie schon auf den beiden EPs und dem letzten Album „In Lucid“ mit herrlichen Harmonien und schwindelerregenden Duellen. Drummer Tobias Kasper, der zudem für die beiden wunderschönen Klavierinstrumentalstücke ‚Horizon‘ und ‚Forlorn‘ verantwortlich zeichnet, und der neue Bassist Martin Kauschinger müssen sich ganz schön strecken, um mit diesen beiden Saitenakrobaten mitzuhalten.
Das Songwriting ist auf der neuen Rille insgesamt ein wenig kompakter gehalten und ufert nicht mehr ganz so aus, wie beispielsweise bei ‚Suicide Of A Chiromantist“ von „In Lucid“, das immer noch mein absolutes Lieblingsstück von SWEEPING DEATH ist. Man ist halt erwachsener geworden, wie man so schön sagt. Allerdings versprühen auch die neuen Kompositionen wie ‚Echoes Of The Self‘, ‚The Cauldron`s Eyes‘ oder „Shining“ immer noch den schier unbändigen Ideenreichtum und die zügellose Energie, die diese Truppe auszeichnen.
Zum Schluss seien noch auf das schöne Artwork von Travis Smith und die druckvolle Produktion hingewiesen, womit ich eine eindringliche Kaufaufforderung verbinden möchte. Der Metal Underground lebt, Leute, Ihr müsst ihn aber auch aktiv unterstützen, damit es auch so bleibt!
Alex Fähnrich vergibt 9 von 10 Punkten