
SURUNAAMIO
Titel: SURUNAAMIO
Label: Isosisko Records
Spieldauer: 43:55 Minuten
VÖ: 30. Mai 2025
Hinter dem Projekt SURUNAAMIO steckt der Sänger und Songwriter Kalle Koo. Der ist vielleicht bekannt von der Band At The Hollow. Wenn nicht, auch nicht schlimm, man kann ihn ja mit dem selbst betitelten Album kennenlernen.
SURUNAAMIO hat zu Promozwecken das Etikett Prog Metal aufgeklebt bekommen. Nun, dieses Label ist schon gut gewählt. Wenn man nicht gerade wilde Abfahrten und wüstes Gefrickel der Marke Dream Theater erwartet. Dafür ist die Musik, die leider momentan nur digital erscheint, zu geradlinig und kompakt komponiert. Das zeigt sich schon an den Spielzeiten, Von den acht Songs sind gerade zwei, die die Sechsminutenmarke überschreiten. Dazu kommt, untypisch für diese Spielwiese, der komplette Verzicht auf Tasteninstrumente.
Klar, man findet ein paar vertrackte Rhythmen. Hier und da einen kleinen Umweg. Ein Stück wie ´Näkymätön voima´ (das übersetzt der Übersetzer mit „Unsichtbare Kraft“) würde in anderer Instrumentierung auch als tanzbarer Folksong durchgehen.
Klar, hierzulande versteht man die finnischen Texte nicht. Aber sie klingen wunderbar. Wunderbar melancholisch, wunderbar introvertiert. Wie das ganze Album. Das hat so eine sensible, träumerische Note. Diese Schwermut, dies elegische, ich habe das Gefühl, das findet man oft in Finnland. Sei es in Bildern eines Gallen-Kallela, in Filmen eines Kaurismäki oder der Musik von Amorphis oder Children Of Bodom.
SURUNAAMIO, das ist Musik zum Träumen. Zum Wegbeamen. In andere Welten, in schönere Welten.
In friedlichere Welten.
Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten