SUICIDAL ANGELS – PROFANE PRAYER

Suicidal Angels - Profane Prayer

SUICIDAL ANGELS

Titel: PROFANE PRAYER

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 48.42 Minuten

VÖ: 01. März 2024

Auch auf ihrem mittlerweile achten Longplayer „Profane Prayer“ ist bei den SUICIDAL ANGELS musikalisch weitestgehend alles beim Alten geblieben. Das heißt, wir bekommen auch weiterhin ihren typischen brachialen Oldschool-Thrash um die Ohren geknallt, der sich an Bands wie Slayer, Destruction, Exodus, Testament und alten Sepultura orientiert.

Dass sich die vier Griechen um Bandgründer, Sänger und Gitarrist Nick Melissourgos mit der Scheibe diesmal über vier Jahre Zeit gelassen haben, hat der Band dabei hörbar gut getan. So klingt „Profane Prayer“ meiner Meinung nach wieder deutlich inspirierter und zwingender als der songtechnisch eher durchwachsene Vorgänger „Years Of Aggression“.

An der Gitarrenfront glänzen die SUICIDAL ANGELS bei einigen Songs neuerdings mit ungewöhnlich vielen melodiösen und „sprechenden“ Gitarrenleads, die mich immer wieder mal an Bands wie Heathen, Machine Head und sogar Arch Enemy denken lassen. Das zeigt sich schon beim starken Opener ‚When The Lions Die‚, der mit dem deutlichen Slayer/Sepultura-Worshipping früherer Tagen im Grunde gar nichts mehr zu tun hat.

Doch keine Angst: Bei nachfolgenden Thrash-Granaten wie ‚Crypts Of Madness‘, ‚Purified By Fire‚, dem Titelsong ‚Profane Prayer‘ und vor allem dem unbarmherzigen ‚Virtues Of Destruction‚ schimmern noch genug – mehr oder weniger deutliche – Slayer-Einflüsse durch. Gewinnen damit natürlich keinen Originalitätspreis, knallen aber wunderbar kompakt wie kompromisslos in die Fresse.

Die Überraschung des Albums ist aber der achtminütige Stampfer ‚Deathstalker‘, der sogar auf eines der letzten beiden Heathen-Alben passen würde. Hier streut die Band erstmals eine balladeske Passage mit melodischem, halb gesprochenen Klargesang ein – und das klingt erstaunlich cool. Mein persönliches Highlight – vielleicht gerade, weil eben untypisch.

Einen überzeugenden Schlußpunkt setzt später dann das ebenfalls im dramatischen Midtempo gehaltene ‚The Fire Paths Of Fate‘, das gegen Ende nochmal mit coolem Metallica-Riffing aufwartet, mit knapp zehn Minuten höchstens vielleicht einen Zacken zu lang geworden ist.

Fazit: Wie bereits beim Vorgänger angedeutet, variieren die SUICIDAL ANGELS ihren kompromisslosen Uptempo-Thrash auf „Profane Prayer“ mit noch etwas mehr Midtempo und Melodie. Dadurch verliert die Band zwar etwas die Rohheit früheren Tage, gewinnt dadurch aber auch an (kontrollierter) Härte und Abwechslungsreichtum. Mir gefällt’s absolut.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten