STREVELLNA
Titel: ALDRIGHETEN
Label: Citybird/Sound Pollution
Spieldauer: 42:51 Minuten
Hier mal ein paar Fakten zu diesem Album:
Fakt 1: STREVELLNA, eine Band aus Schweden, singt auf schwedisch. Das ist erst einmal nicht ungewöhnlich, dass Bands in ihrer Muttersprache agieren. Es gibt in Deutschland ja wohl auch keine Band, die russisch singt. Andererseits nutzen schwedische Bands doch meist eher die Weltsprache des Rock’n’Roll, das Englische. In Landessprache ist mir eigentlich nur Prins Svart bekannt, die da aus der Reihe fallen.
Fakt 2: Die Truppe scheint erst einmal auf ihrer Anonymität zu bestehen. Es sind bekannt Musiker, aber der Hörer soll nicht von Namen abgelenkt werden vom Produkt. So spricht man eben nicht von einer neuen Platte von Peter Müllberger, sondern es ist eine von vielen, von „Hinz & Kunz“, die einfach ob ihrer Qualität überzeugen soll.
Fakt 3: „Aldrighten“ beruft sich auf die 80er. STREVELLNA bedienen sich an vielen Töpfen. Das geht vom Hard Rock bis zum Thrash Metal. Da kann es schnell gehen, dass das Ganze zerfahren und wenig einheitlich klingt. Aber die Schweden schaffen, alles unter einen sinnvollen Hut zu bekommen.
Die Fakten 4 bis 15 sind die zehn (plus ein kurzes Intro) enthaltenen Songs. Und die sind, trotz (oder aufgrund?) der stilistischen Weite wirklich qualitativ hochwertig. Natürlich wird jeder andere Lieblinge haben. Für mich ist das etwa die maideneske Bandhymne, die mit grandiosen Chören aufwartet. Da gibt es den gepflegten Thrasher ´Mittferno´, der zurückführt in die Frühzeit der Krawalleritis. Im direkten Kontrast dazu steht die dynamische Powerballade ´H. A.´. Kurz und knackig kann man aber auch den Speed Metal früher Metallica in ´Hja´. Daneben kann man aber auch Ausflüge entdecken in Richtung Hardcore und bluesigen Rock’n’Roll. Da dürfte wirklich jeder fündig werden.
Man sollte sich wirklich nicht davon abhalten lassen, dass man die Sprache vielleicht nicht versteht. Ich verstehe auch nix. Aber das hält ja auch nur wenige davon ab, sich an Quasarborn, Herzel oder Baron Rojo zu ergötzen. Und diese Reihe kann beliebig fortgesetzt werden.
Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten