STRANGER VISION
Titel: WASTELAND
Label: PRIDE & JOY MUSIC
Spieldauer: 59:37 Minuten
VÖ: 04. November 2022
Nach ihrem letztjährigen Debüt-Silberling “Poetica“ legt die italienische Melodic Metal Truppe STRANGER VISION bereits den Nachfolger “Wasteland“ vor. Nach eigener Aussage möchte die Band Musik machen, die eingängig, aber nicht kitschig, bombastisch, aber nicht billig, technisch, aber nicht zu komplex, zeitgemäß, aber nicht übertrieben und vor allem kraftvoll ist.
Ein hoher Anspruch, dem es erstmal gerecht zu werden gilt, aber STRANGER VISION haben ein Händchen für gutes Songwriting und akkurate, harmonische Arrangements mit starken Melodien, packenden Riffs und epischen Vocals. Und sie sind dabei, einen eigenen, unverkennbaren Signaturesound mit viel Atmosphäre und hohem Wiedererkennungswert zu entwickeln, zu dem auch Sänger Ivan Adami und seine starke Performance ihren nicht unwesentlichen Beitrag leisten.
Davon legen unter anderem das mit Pianoklängen und packendem Solo glänzende `Handful Of Dust´, das mit vielen Synthies und einem Hammerchorus gesegnete `The Road´ und der mit üppigen Chören versehene Kracher `Anthem For The Doomed Youth´ eindrucksvoll Zeugnis ab.
Weiterhin wissen vor allem die harte US-Metal Rakete `Fire´, das balladeske `Under Your Spell´ und der treibend-mitreißende Ohrwurm `The Thunder´ zu gefallen. Und sorgen für Dynamik und Abwechslung, ebenso wie zwei Kollaborationen, die zu den absoluten Highlights von “Wasteland“ gehören, andererseits aber auf diese Weise nicht gerade zur Schärfung des angesprochenen Bandprofils und -sounds beitragen.
Als da wären der pfeilschnelle und sich als von Blind Guardian Frontmann Hansi Kürsch perfekt gesungener Power Metal Clou entpuppende Titelsong sowie das düster-dramatische und in Zusammenarbeit mit Tom S. Englund (Evergrey) dargebotene `The Deep´.
“Wasteland“ ist eine bärenstarke, runde Sache mit einem eigenständigen Sound und starken Songs ohne Ausfälle und weiß mindestens eine Klasse besser zu gefallen als der erwähnte Vorgänger. Wir dürfen also sehr auf den kommenden, dritten „Make it or brake it“-Longplayer des italienischen Quartetts sehr gespannt sein.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten