STORMRULER – UNDER THE BURNING ECLIPSE

STORMRULER

Titel: UNDER THE BURNING ECLIPSE

Label: NAPALM RECORDS

Spieldauer: 60:26 Minuten

Schon vor ein paar Monaten – genauer gesagt Anfang März – gaben uns die US Black Metaller von STORMRULER mit ihrer Video-Singleauskopplung ‚Reign of the Winged Duke‘ einen ersten und gleichzeitig markanten Warnschuss ab. Nun liegt mit „Under the Burning Eclipse“ die komplette Debütplatte des Duos aus St. Louis vor. Um dann im Bild zu bleiben: ein wahrhaft knallharte Kanonade ist daraus entstanden.
STORMRULER prügeln einen überaus interessanten Mix aus old schooligen Riffkaskaden vornehmlich schwedischer Prägung und einem gehörigen Gespür für strotzenden Pathos. Faustreckende Bangerpassagen, elaborierte Highspeed-ICE Attacken wechseln immer wieder mit akustischen Zeischenspielen und Intros ab. Dabei wollen STORMRULER eine durchweg eigene, brutale und kalte Klangwelt erschaffen, die weniger blasphemisch als vielmehr einer Fantsy-Welt entspringt. Klasse sind auch die dezenten Gimmicks wie zum Beispiel der Einsatz von Maultrommeln in ‚Of Hollowed Souls & Distant Flame‘, während der Rest der Raserei auch auf einem Marduk oder Setherial Album seinen Platz gefunden hätte. Oder auch das Knistern eines Feuer, simpel in der Wahl des Mittels, und dennoch dramaturgisch gut in Szene gesetzt.
„Under the Burning Eclipse“ offenbart dem modernen Black Metal eine wohl abgestimmte Melange aus Verneigung vor Neunziger skandinavischer Großtaten, moderner Inszenierung und unbändiger Spielfreude.
Gut gelungen muss man sich die Produktion bezeichnen: druckvoll, eher basslastig, differenziert aber nicht klinisch. Damit kommen alle Stilmittel und Instrumente und das hasserfüllte Gekeife passend zur Geltung.
Fazit: Ein überraschendes Debüt der Amis, fräsend und brutal. Dazu gleichzeitig abwechslungsreich durch epischen Pathos einerseits und perfekter Raserei andererseits. Auch wenn „Under the Burning Eclipse“ eine ganze Stunde dauert, was mir oftmals zu lange ist, hält sie die Spannungsbögen und überzeugt mit genialen Songs. Eine ganz starke Platte!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten