STELLAR DEATH
Titel: FRAGMENTS OF LIGHT
Label: SELF-RELEASE (DOWNLOAD ONLY)
Spieldauer: 52:06 Minuten
Post-Rock beziehungweise Post-Metal ist ja wie kaum eine andere Spielart extrem stimmungsabhängig. Zum Aufwärmen für eine Party (die Älteren unter Euch werden das noch kennen) eher suboptimal geeignet, auch wenn man persönlich eher unentspannt unterwegs ist, kann einen das nicht wirklich packen.
Bei der Lauschung in tiefenentspannter Stimmung mit Kopfhörern, nem Glas Rotwein, diffusen Lichtverhältnissen und unter Einfluß einer gepflegten Sportzigarette (kann ich mir vorstellen), fasst einen die Debutveröffentlichung von STELLAR DEATH, einem Duo aus Washington DC, aber sehr angenehm an. Gitarrist Matt Kozar (Brave) und Multiinstrumentalist Scott Loose (Brave, As The Sea Parts, While Heaven Wept) gehen dabei auf dem vollständig instrumental gehaltenen ‚Fragments Of Light‘ weniger rockig als die ähnlich gelagerten Long Distance Calling und weniger psychodelisch als z. B. Monkey3 zur Sache. Statt dessen schwelgen STELLAR DEATH mit großartigen Abfahrten wie ‚The Astronomer‘, ‚Betelgeuse‘ oder ‚Approaching The Singularity‘ in epischen zweistimmigen Gitarrenmelodien, die eher ruhige Grundstimmung immer wieder mit eruptiven prog-rhythmischen Ausbrüchen und leicht voivodeskem Riffing auflockernd. So entwickelt sich beim Zuhörer langsam eine cineastische Weite und ein eigener Film im Kopf. Es liegt in der Natur der Sache, dass auch bei STELLAR DEATH nicht der einzelne Song, sondern das Gesamtkunstwerk Wirkung erzielt.
Wer sich also fallen lassen kann, und auch Bands wie Isis oder Cult Of Luna (auch wenn STELLAR DEATH im Vergleich weniger ruppig zu Werke gehen) etwas abgewinnt, sollte schon mal auf die Bandcamp-Seite oder die gängigen Download-Plattformen surfen und sich dieses feine Stück Post-Metal sichern. Wäre sehr schön, wenn ‚Fragments Of Light‘ noch einen physikalischen Release, idealerweise auf Vinyl erleben dürfte. Also, ich würde die Platte kaufen. Sofort.
Dirk Eckhard vergibt 8,5 von 10 Punkten