STEELPREACHER – DEVILUTION (RE-RELEASE)

STEELPREACHER

Titel: DEVILUTION (RE-RELEASE)

Label: ACFM

Spieldauer: 43:30 Minuten

„Devilution“ ist vor fünf Jahren erschienen und immer noch das aktuelle Album von STEELPREACHER. Grund für den Re-Release dieses Eisens ist der Wechsel zu ACFM-Records, dem Andernacher Label von Jan Müller, das neuerdings über einen Vertrieb beim Branchenprimus Soulfood verfügt und seine Veröffentlichungen entsprechend flächendeckend anbieten kann. STEELPREACHER ist eine old-school Metal-Band, die sich im Raum Koblenz vor allem durch ihre feucht-fröhlichen Shows einen Namen als hervorragende Liveband gemacht hat. Dem trinkfreudigen Motto der vorangegangenen vier Longplayern folgend, befinden sich auch auf „Devilution“ eine Reihe von „Saufliedern“ wie ‚We Don`t Get Drunk‘ oder ‚Let`s Get Loaded‘. Ebenso wird, wie bereits auf den Vorgängern „Hellraiser“ und „Drinking With The Devil“, dem gehörnten Bandmaskottschen durch den Titeltrack und ‚El Pollo Diablo‘ gehuldigt. Gerade der letztgenannte Song stellt einen willkommenen Farbtupfer auf diesem Album dar. Sei es durch den spanischen Titel oder die Flamenco-Anleihen, irgendwie klingt dieses Stück nach TITO & TARANTULA on Speed und man fühlt sich in die „Titty Twister“-Stripbar von „From Dusk Till Dawn“ versetzt, in der allerdings kein Tequila sondern Bier in Strömen fließt und an Stelle von Selma Hayek ein paar teutonische Metalbräute auf der Theke tanzen. Sozialkritische oder tiefgreifende Texte darf man von STEELPREACHER freilich nicht erwarten. Songs wie ‚Rock ’n Roll Children‘ (Gibt`s übrigens schon von DIO!) und ‚Rock ‚N Roll On My Mind‘, die mit mitgrölkompatiblen Refrains ausgestattet sind, wurden – wie der Rest des Materials – in erster Linie für die Bühne komponiert und funktionieren insbesondere live hervorragend. Aus der Konserve fehlt ihnen manchmal der letzte Kick, obschon die Produktion sehr druckvoll ausgefallen ist. Überhaupt ist es aller Ehren wert, was Preacher (voc/git), MU (bs) und Hendrik Beerkiller (dr) seit fast 20 Jahren in Eigenregie („…without the help of God, a keyboard or a fucking label“, wie es im Booklet so schön heißt.) auf die Beine gestellt haben, denn auch die Aufmachung dieser CD ist absolut professionell. Auf ein neues Album wird uns das auf Quartettgröße gewachsene Trio mit Neugitarrist Andi Dötsch sicher nicht mehr lange warten lassen, denn nächstes Jahr steht das 20. Bandjubiläum an, das am 13.11.21 ganz groß im Andernacher JUZ gefeiert werden wird. Einstweilen sollte man sich dieses Teil hier besorgen, falls es noch nicht im Regal stehen sollte.

Alex Fähnrich vergibt keine Bewertung