STEEL INFERNO
Titel: EVIL REIGN
Label: FROM THE VAULTS
Spieldauer: 37:06 Minuten
VÖ: 21. Oktober 2022
Beim dritten Album der in Dänemark angesiedelten STEEL INFERNO ist prinzipiell und glücklicherweise weitestgehend alles beim Alten geblieben. Sprich: Roher, knarziger Oldschool Speed Metal, der song-, sound- und tempotechnisch meist voll auf die Zwölf geht. Spoiler: Die (leider bisher viel zu überschaubaren) Fans der ersten beiden Kultalben der Band sollten auch dieses Album lieben.
Zuerst musste ich kurz schlucken: Karen Christensen, deren Gesang den beiden Vorgängern imho durchaus einen gewissen Kultbonus verliehen hat, wurde durch Sänger Chris Rostoff ersetzt. Nach kurzer Umgewöhnungsphase muss ich aber sagen, dass er einen absolut guten Job macht und den Sound der Band von seinen stimmlichen Fähigkeiten her auch in Zukunft durchaus noch eine Stufe nach vorne bringen kann.
Nächster „Schock“: Neben sieben amtlichen Speed Metal Granaten gibt es erstmals ganze vier (4!) Songs, die tendenziell „nur“ eher im (immer noch flotten) Midtempo angesiedelt sind. Aber sie alle machen sowas von Sinn. Neben dem galoppierenden `Breakout‘ vor allem der kleine Hit `Queen‘, den Bands wie Eternal Champion oder Visigoth kaum besser hätten schreiben können und bei dem Rostoff andeutet, wozu er gesanglich fähig ist.
Was noch? Ach ja! Die ganzen hammerharten Speed Metal Songs, wie vor allem `Siren in the Air‘, `First Strike‘ oder `Succubus‘, die mit zum Besten gehören, was die Szene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Wer Riffing, Dramatik und diese gewisse unbekümmerte Rohheit der Debüt-Alben von Death Angel, Flotsam & Jetsam, Slayer und Exciter liebt, sollte unbedingt mal reinhören.
Joe Nollek
obliveon vergibt 9 von 10 Punkten