STARFORCE
Titel: BEYOND THE ETERNAL NIGHT
Label: Jawbreaker Records
Spieldauer: 52:21 Minuten
VÖ: 14. November 2025
Aus Mexiko, genauer gesagt aus Mexiko-Stadt, kommen STARFORCE, eine Heavy-/Speed-Metal-Band, die über das schwedische Underground-Label Jawbreaker Records ihren Debütstreich “Beyond the Eternal Night” veröffentlicht. STARFORCE besteht aus Mely “Wild” Solís (Vocals), deren kraftvoll-markante Stimme bereits durch die Single ‘Rock and Roll Slave’ bekannt ist, Kevin Valencia (Guitars, Synths, Choirs) und Yeux Garcia (Guitars, Choirs), die mit ihren rasanten Riffs und Leads mächtig Bock machen. Den Bass zockt Angel Pineda (+ Choirs), und Rockdrigo Rodriguez (Drums, Choirs) sitzt in der Schießbude. Digital und independent wurde “Beyond the Eternal Night” bereits am 11. Juli 2025 rausgehauen, die CD kommt ab dem 14. November 2025 in die Läden.
Der STARFORCE-Sound vereint laut offizieller Info “kosmisches Storytelling mit unbändiger Geschwindigkeit und Melodie”. Die Mexikaner lassen sich und ihre Musik von klassischem 80er-Metal à la Racer X, Cacophony, Agent Steel, Heavens Gate, Judas Priest und Riot inspirieren, gehen aber trotzdem ihren eigenen Weg – “ganz im Geiste moderner Speed-Metal-Fackelträger wie Armory, Riot City, Enforcer und Skull Fist”. Auf “Beyond the Eternal Night” sind elf Tracks, die sich eine Spielzeit von ca. 52 Minuten teilen. Emiliano Saucedo war für Produktion, Editing, Recording, Mixing und Mastering verantwortlich. Das Artwork stammt von Julian Mortuus, während Diego Yain mit seinem Layout-Design dem Album den visuellen Schliff gab.
Mit dem spacigen, 57 Sekunden langen Intro ‘Up to the Collapse in the Far Future’ geht’s los auf die kosmische Reise von “Beyond the Eternal Night”, bei dem das oldschoolige, in Landessprache gehaltene und kraftvolle ‘Andrómeda’ der “richtige” Opener ist und Kuttenträger aufhorchen lassen wird. ‘Rock and Roll Slave’ zeigt, in welchen Höhen Melys Stimme kommt, ist in englischer Sprache, hat coole Gangshouts und ist genauso roh angeballert wie der Vorgänger. Wer hinter ‘The Prophecy’ eine Ballade vermutet, dem sei gesagt: Die milde Gangart ist trügerisch, die kurze balladeske Phase dient lediglich zum Verschnaufen für den druckbetankten Neckbreaker-Part im Anschluss, bei dem sich STARFORCE flüssiger als zuvor geben. Außerdem lädt die Spieldauer von fast sieben Minuten zu einem ausgiebigen Instrumentalpart ein. In ‘Space Warrior’ hauen die (aus kultureller Sicht gesehenen) Lateinamerikaner coole Soli raus, haben ebenfalls ruhige Momente eingebaut, die den Song zugänglicher und nicht ganz so “rumpelig” machen. ‘Piel Helada’ (übersetzt “Eisige Haut”) heißt der nächste Song. Hierbei handelt es sich zu 100 % um eine Ballade, die besonderen Flair durch die spanischen Lyrics bekommt und stellenweise unter die Haut geht. Unter die Haut geht auch der Opening-Scream der mexikanischen Sängerin, mit dem sie den tollwütigen Headbanger ‘R.T.K. (Sadistic Impulses)’ einleitet. Das klangvolle, komplett instrumentale Zwischenspiel ‘Sonata en Bm (Drapped in Light)’ dient als Einleitung für ‘Sign of an Angel’ und als Startschuss für den Endspurt des Debütalbums. Neben dem flotten und traditionellen Speed-Metal-Track ‘Sign of an Angel’ sind es die True-Metal-Hymne ‘Stay Heavy’ mit brutal starken Gitarren, Soli, wie man sie fast nur noch im Underground hört, und bockstarken Fem Vocals, sowie das groovige, erneut in spanischer Sprache gehaltene ‘Lejos de Ti’ (“Weit weg von dir”), die “Beyond the Eternal Night” ausmachen.
Ohne das schwedische Label Jawbreaker Records wären mir schon einige Perlen aus aller Herren Länder entgangen – genauso wie dem ein oder anderen Underground-Liebhaber in Europa auch. Mit STARFORCE, einer Heavy-/Speed-Metal-Band aus Mexiko, gelang es dem Label einmal mehr, eine eindrucksvolle Kapelle aufzuspüren, bei der sich vordergründig vieles um die Sängerin Mely “Wild” Solís und deren kraftvolle, ausdrucksstarke Stimme dreht. Doch auch Kevin Valencia, Rockdrigo Rodriguez, Yeux Garcia und Angel Pineda haben ihr musikalisches Handwerk von der Pike auf gelernt und beherrschen ihre Instrumente verdammt gut. Den Heavy-/Speed-Metallern gelingt es übrigens gut, melodische Momente in ihre wuchtigen Songs einzubauen; auch die Balladen bzw. balladesken Songs machen Eindruck und passen ins Albumkonzept.
Der 80er-Heavy- und Speed-Metal-Flair ist genauso präsent wie moderne Vibes. Der Mix aus englischen und spanischen Vocals gefällt mir richtig gut – dieses charakteristische rollende „R“ ist in beiden Sprachen zu hören, macht natürlich besonders im Spanischen was her und verleiht den englischsprachigen Liedern einen hohen Wiedererkennungswert und einen kernigen Flair, der sympathisch klingt. STARFORCE ist ein klarer Fall für Kuttenträger und True-Metal-Maniacs, die sich das Debüt auf den Einkaufszettel packen sollten.
Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten


