SPIRIT ADRIFT
Titel: ENLIGHTENED IN ETERNITY
Label: CENTURY MEDIA / SONY
Spieldauer: 45:50 Minuten
„Divided By Darkness“ schien für SPIRIT ADRIFT in vielerlei Hinsicht ein Wendepunkt. Nachdem sich der Traum eines stabilen Line Ups jedoch zerschlagen hatte, konnte Multiinstrumentalist Nathan Garrett wenigstens weiter auf die Unterstützung des Drummers Marcus Bryant setzen. Was sich allerdings in Sachen musikalischer Ausrichtung auf dem Vorgänger bereits andeutete, wird mit diesem Album noch ein wenig weiter geführt: Garrett hat aus einer reinen (Epic-)Doom-Einmannshow eine klassische Heavy Metal-Zweimannshow gemacht, in der Doom Metal lediglich eine (wenn auch noch immer deutlich vernehmbare) von vielen Spielarten harter Musik ist. Am deutlichsten werden die Wurzeln im mächtigen „Astral Levitation“ sowie insbesondere im epischen „Reunited In The Void“ (inklusive knietiefer Iommi-Verbeugung am Ende), ansonsten stampfen die Songs auch gerne einmal forsch voran, etwa das im Mittelteil keck shuffelnde „Harmony Of The Spheres“ oder der nicht ganz so gelungene „Cosmic Conquest“.
Auch zotiger Power Metal steht auf dem Speiseplan („Stronger Than Your Pain“). Am besten munden Garretts Kompositionen doch immer noch dann, wenn wie in den oben genannten Tracks die Lava aus den Boxen kriecht: das behutsam aufgebaute „Screaming From Beyond“ macht hier keine Ausnahme, und auch der starke Opener „Ride Into The Light“ verrät im Riffing noch den Doom-Einfluss und gesellt sich zu den drei anderen Highlights. Damit gehen immerhin gut 25 Minuten von „Enlightened In Eternity“ als bärenstarke Kost durch, und da der Rest des Album meist zumindest gut geraten ist, kann Garrett knappe acht Punkte einheimsen. Vielleicht wären in einem Bandkontext ja doch noch ein paar Prozentpunkte herauszuholen gewesen.
Patrick Müller vergibt 8 von 10 Punkten