SPIDERGAWD – FROM EIGHT TO INFINITY

SPIDERGAWD

Titel: FROM EIGHT TO INFINITY

Label: Crispin Glover Records

Spieldauer: 40:23 Minuten

VÖ: 12. September 2025

Hätte, wäre, wenn…

Wäre ich zuletzt bei der Judas Priest Tour gewesen, hätte ich die norwegische Band SPIDERGAWD live erleben können. War ich aber nicht. Darum habe ich sie, außer dem Namen, bisher nicht wahrgenommen. Ein Fehler, wie ich jetzt bemerke.

Wie der Titel schon sagt, das ist das achte Album der Truppe. Ein Blick auf Discogs zeigt, die bisherigen Alben haben sie einfach auf die römische Weise durchgezählt. Dort werden sie als Alternative Psych Prog charakterisiert. Da ist einiges dran, allerdings heute mit einem starken Drang in Richtung Heavy Rock mit leichtem NWoBHM-Einschlag. Und mit einem Hang zu hitverdächtigen Melodien. Dazu kommt ein mehr oder minder stetig präsentes Bariton-Saxophon, das dem Sound zusätzliche Tiefe verleiht. Das, zusammen mit zwei Gitarren, baut schon einen derben Wall of Sound auf.

Diesen Wall garnieren SPIDERGAWD mit Refrains zum Niederknien. Drei fantastische Stimmen, die wunderbar verstehen, im Chor zu singen. Ich weiß nicht warum, aber im Norden Europas scheint man es zu lieben, dem Ohr schmeicheln zu wollen. Und trotzdem Anspruch beweisen. Das kennt man genauso von A-ha wie von den Proggies Adventure.

Mit acht überwiegend flotten Songs vermögen sie mächtig einzuheizen. Wenn die Vorgänger nur im Ansatz so rocken, ist es kein Wunder, dass sie mit Judas Priest touren durften.

Für die dicke Gänsehaut sorgt am Ende der schwer groovende ´Winter Song´. In dieser eher düsteren Nummer erzählt Songwriter und Texter Per Borten aus einer persönlich schwierigen Zeit mit Krankheit und Verletzungen. Es muss nicht immer Vollgas sein. Ein wenig Nachdenklichkeit schadet nie, auch nicht bei einem fetten Heavy Rock Album.

Ein Extralob hat sich das tolle Cover verdient. Das Bild verspricht vieles und nichts. Es macht neugierig. Und es verrät auf keinste Weise, was der Hörer zu erwarten hat.

Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten