Melodischen bis symphonischen Power Metal aus Großbritannien, in dessen Mittelpunkt eindeutig die variable Stimme von Frontfrau Lisa Skinner steht, präsentieren uns SORCERESS OF SIN auf ihrem LP-Zweitwerk „Constantine“. Neben komplexem Power Metal mit weiblichen Vocals gibt es lupenreinen Heavy Metal und Ausflüge in symphonische Gefilde auf die Ohren.

Die Attitüde von Skinner´s Organ auf den neun meist überlangen Kompositionen reicht von dreckiger Rockröhre (‚Necropolis‘ und ‚Erratica‘) über gefühlvolle „Pop/Rock-Queen“ beim eher ruhigen, hymisch-atmosphärischen ‚Dimension IV‘ bis zur metallischen Opern-Diva (man höre nur den grandiosen Chorus des ebenso großartigen ‚Pathogenic Parasite‘) sowie hin und wieder eingestreuten, eindringlichen Sprach-Passagen. Die Instrumentalfraktion bietet treibendes Riffing und ein solides Power Metal-Gerüst, aber auch akustische Teile und üppige Orchestrierungen.

Weitere Highlights sind die flotte, eingängige Vorabsingle ‚Realms Of Elysium‘ und das abschließende, fast zwölf Minuten lange und namensgebende Opus ‚Constantine‘, das sowohl stimmlich als auch instrumental sowie in Sachen Komposition und Arrangement nochmal alles auffährt, zu was diese Band willens und in der Lage ist.

In toto eine prima Scheibe, deren Vielfalt, Unterhaltsamkeit und Klasse mir erst beim zweiten und dritten Durchlauf so richtig bewusst geworden sind und die vermutlich auch beim vierten und fünften Mal und darüber hinaus neue Facetten und weitere interessante Parts zu entdecken bietet. Und eine begabte Combo, deren Faustpfand die facettenreiche, markige Stimme ihrer herausragenden Sängerin und ein ausgezeichnetes Songwriting sind.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten

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