Einen unendlich großen Brocken an schwarzer und durchweg atmosphärischer Tonkunst setzen uns die Dänen SOLBRUD vor. 94 Minuten verteilt auf elf Tracks erwarten den geneigten Hörer. Aufmerksam auf die Band bin ich erst durch die Live Offenbarung Levende i brønshøj vandtårn von 2021 geworden. Mastermind Ole Pedersen Luk ist zwar noch Teil dieser Aufnahmen und hat seine Parts auf diesem Album eingebracht, dennoch ist er mittlerweile nicht mehr Teil von SOLBRUD. Er widmet sich fortan seiner anderen Band Afsky, die ja im Frühjahr des vergangenen Jahres ein mehr als starkes Black Metal Album veröffentlicht haben.

Und mit der hier vorgestellten Scheibe erschaffen die Dänen einen wirklich großartigen Beitrag zur Klärung der Frage, was atmosphärischer Black Metal ist. Akustische Ausfahrten, harsche und repetitive Passagen mit Blastbeats. Spannungsgeladen, düster, bisweilen melancholisch mit mal mehr und mal weniger Hoffnung. SOLBRUD gelingt hier die nahezu perfekte Balance aus ruhigen und aufbauenden Momenten im Ausgleich zu nahezu endlosen Blastpassagen, die jedoch mit ausreichend Melodiösität und Abwechslung vorgetragen werden. Die Stimme von Ole Pedersen Luk ist dazu großartig. Das Motto der Scheibe ist die Vier. Vier Seiten des Doppelalbums, die vier Elemente Erde-Wind-Feuer-Wasser, vier Musiker und natürlich das vierte Studioalbum. Damit ist auch das Albumkonzept schlüssig. Wer sich einen Einblick in diese Platte verschaffen möchte, sollte sich den 16-minütigen Brecher ‚Ædelråd‘ anhören.

Wenn ich was anzumerken hätte wäre es die etwas zu geringe Lautstärke aber das schiebe jetzt mal auf die digitale Promo-Kopie. Weltklasse Album, das mich fesselt, begeistert und als Vinyl auch schon im Warenkorb liegt. Ein starkes Stück Black Metal aus Dänemark oder kurz gesagt: Ein Monster!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten

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