Viereinhalb Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen, seitdem die Gelsenkirchener Institution SODOM mit „Genesis XIX“ ihr letztes Lebenszeichen aus dem Studio unters Volk brachte – sieht man einmal von den Neuaufnahmen bei „40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom“ ab. Doch jetzt darf die weltweite Sodomaniacs Fangemeine ihren Hunger endlich wieder mit 12 neuen Songs stillen. Und wo SODOM draufsteht, ist natürlich auch SODOM drin. Sogar mit analog auf 24-Spur-Bandmaschine aufgenommenen Drums. Die Motörhead des Ruhrpotts eben.

Besonders hervorheben sollte man den Track ´Witchhunter´, eine liebevolle Ode an den legendären Ur-Drummer Christian Dudek, der 2008 im Alter von nur 42 Jahren an den Folgen seiner toxischen Beziehung zur Volksdroge Nummer Eins verstarb. Empfehlenswert dazu auch der Videoclip mit alten Fotos und Videoausschnitten. Doch auch Songs wie der Opener ´Battle Of Harvest Moon´ – die stinkende Faust zum Auftakt – ´Scavenger´ mit seinen coolen Midtempo Harmonien oder der Doppelschlag ´Sane Insanity´ und ´A.W.T.F.´ mit seinem Rock’n’Roll Vibes könnten sich als Anwärter im künftigen Liveset des Quartetts behaupten. Kurz nach Bekanntwerden des Albumreleases tauchten im Netz Meldungen über das baldige Ende der Thrash Pioniere auf; wieviel man davon nun für bare Münze nehmen darf, sei mal dahingestellt. Sollte „The Arsonist“ der Schwanengesang der Herren werden, es wäre ein jedenfalls verdammt guter.

Wollen wir jedoch noch einmal betonen, dass sich dieses bittere Ende hoffentlich noch ein wenig hinziehen wird. Denn was ist ein Jahresabschlusskonzert ohne den krönenden ´Bombenhagel´ und einem zünftigen „Kommt gut nach Hause und Guten Rutsch!“ von Tom höchstpersönlich? Und was ist die allgemeine Metal Konzertlandschaft ohne fuckin‘ SODOM!?!?! Wir können und wollen es uns wohl gar nicht erst vorstellen…

Marius Gindra vergibt 8,5 von 10 Punkten

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