Nicht selten warten Fans darauf, dass Klassiker von Bands aus den früheren Bandtagen wiederveröffentlicht werden. Die Hauptgründe dafür sind mittlerweile astronomische Preise für First Press Editionen und die Erwartung beim Reissue einiges an Bonusmaterial oder nachhaltige Gimmicks miterwerben zu können. Auch im Falle der deutschen Thrash-Ikonen von SODOM ist dies der Fall zumal einige Frühwerke der Ruhrpott-Truppe noch nie einem Re-Release unterworfen worden sind. Zumindest die 1992er Kelle „Tapping the Vein“ hat nun den Weg der Wiederveröffentlichung per Vinyl und natürlich auf CD gefunden. Es war das letzte Album mit Ur-Drummer Chris Witchhunter und das erste mit dem damals noch in Abiturvorbereitungen befindlichen Andy Brings, der in der Szene ein unbeschriebenes Blatt war. Dennoch war sein Gitarrenspiel auf „Tapping the Vein“ nahezu bahnbrechend brachial und führte SODOM seinerzeit in eigene Klangsphären. Musikalisch war es damals durchaus erstaunlich, dass SODOM nach den ganzen Klassikern mit „Tapping the Vein“ locker den Standard halten konnten. Für viele Fans gehört das Album auch heute noch zu den absoluten Highlights der Diskographie der Thrasher. An so mancher Stelle brechen SODOM – sicherlich ungewollt – so durch den Wald, dass sie durchaus auf Death Metal Pfaden wandeln. Das wird auch durch Toms grollige Stimme bekräftigt. Alles in allem war und ist „Tapping the Vein“ eine ikonische Scheibe, die zurecht einen gewissen Kultfaktor bei den Fans erreicht hat. 

Die erweiterte Deluxe-Neuauflage von „Tapping the Vein“ ist in diesen Formaten erhältlich:

• Super deluxe mit Blut gefüllte Vinyl-Edition. Dreifach-LP, Doppel-CD Deluxe 24-seitiges Bookpack (limitiert auf 100 Exemplare nur über den Noise Records Store)

• Deluxe Dreifach-LP rot-schwarzes Swirl-Vinyl und Doppel-CD Deluxe 24-seitiges bookpack
• Transparent-rotes Doppel-Gatefold-Vinyl
• Dreifach-CD Digisleeve mit 24-seitigem Booklet
• Dreifach-CD Digisleeve mit 24-seitigem Booklet (signierte Auflage nur bei EMP)

Die Scheiben kommen jeweils in einer 2024er Remaster und einer Redux Version daher. Zudem werden drei Livekonzerte aus dem Jahr 1992 mit eingepackt. Konzerte aus Tokyo, Düsseldorf und Köln sind mit dabei am Start, die alle bislang unveröffentlicht sind und sich in der Tracklist zwar nicht signifikant aber dennoch ein wenig unterscheiden. Zudem sind von drei Songs alternative Versionen verfügbar. Insgesamt also ein ordentliches Package. 

Die meisten Fans werden sich die passende Variante schon ausgesucht haben. Und bei aller Vorfreude sei mir an dieser Stelle auch erlaubt zu sagen, dass mir eine einfache schwarze Variante durchaus ausgereicht hätte. Dennoch ist die Freude groß und eine Anschaffung bleibt für die nicht begüterten Nicht-Besitzer obligatorsich. Oder man findet als Vinylsammler 450 Euro oder mehr zur Anschaffung einer First Press Edition.

In Gedenken an Chris Witchhunter (18.12.1965 – 07.09.2008)

Ingo Holzhäuser vergibt keine Bewertung

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