SOCIAL DISORDER
Titel: TIME TO RISE
Label: PRIDE & JOY MUSIC
Spieldauer: 48:00 Minuten
VÖ: 23. Februar 2024
Nun haben wir es also vor uns, das zweite Album von SOCIAL DISORDER mit dem schönen und kraftvollen Titel „TIME TO RISE“. Das namhafte „Projekt“ von Anders La Rönnblom (X-Romance), Tracii Guns (LA GUNS), Leif Ehlin (PERFECT PLAN), Shawn Duncan (LA GUNS), David Stone (RAINBOW), Thomas Nordin und Rudy Sarzo (WHITESNAKE, OZZY etc.) hat es nach dem ersten Anlauf mit „Love 2 Be Hated“ (2021) nochmals gewagt und was kann man bei solchen Hard Rock Größen anderes sagen als „schön“? Die Frage stellte sich mir beim Hören, denn wirklich ist jeder Titel einfach nur schön. Schöne Text die zur Musik passen, eingängige Melodien die das Herz und die Ohren erweichen, sehr guter Sound insgesamt und naja, irgendwie ist da „einfaches“ hören möglich. Will meinen: Für meinen Geschmack ist das mehr als radiotauglich und ein Hauch amerikanischer Sirup rinnt mir beim Album der Schweden die Ohren heraus. Das kraftvolle 10 Song Album beginnt direkt mit dem Titeltrack `Time To Rise` und bereits hier enthüllen SOCIAL DISORDER ihr Können und ihre Stärken die ganz klar im Arrangement liegen. Da sitzt jede Note, jedes Riff, jede Emotion ja sogar jede Pause und man hört etwas, das man hierzulande eher selten hört: Wirklich starken Background Gesang der stellenweise durchaus Gospel-Charakter versprüht. Letzterer zieht sich wie ein roter Faden durch das Album und gibt ihm, neben dem Einsatz der Hammond Orgel, den ganz eigenen Klang. Falls bisher noch nicht geschehen werden spätestens beim vierten Track `Free Your Mind` die Hard Rock Herzen der Whitesnake-Ultras dahin schmelzen. Zum Glück gibt es mit dem Anschlusstrack `Forged In Fire` nun ein wenig mehr Tempo, da der aber gefühlt wie die Vorgänger aufgebaut ist verliert sich mein Enthusiasmus. So geht es dann nämlich auch weiter: Soweit man hört keine Ausfälle – oder nennen wir es mal Überraschungen. Na gut, ich gebe es zu: bei der Ballade `Dancing In The Rain` an neunter Stelle haben SOCIAL DISORDER auch mein Herz aufgeweicht und ich hatte den ersten Gänsehaut Moment der Platte. Man hört: Mastermind Anders La Rönnblom hat sich mit Mixing Engineer Marten Eriksson von Fan Club Production und dem Mastering von Svante Forsbäck bei Chartmakers da sehr viel Mühe gegeben alles richtig zu machen.
Für Hard Rock Fans ein solides Rock Album und sicher ein Muss es sich anzuhören und zu feiern. Für meinen persönlichen Geschmack gibt es zu wenig Ecken, Kanten oder Überraschungen. Ich hätte mir tatsächlich noch etwas mehr Abwechslung auf der zweiten Platte gewünscht, da diese eigentlich nur durch eine Ballade besteht. (Wenn man mal von dem Einsatz der Mundharmonika bei `Free Your Spirit` absieht.) Trotzdem habe ich es mehr als einmal gehört, denn einen eigenen Charme hat `Time To Rise` durchaus zu bieten.
Judith Kroll vergibt 8 von 10 Punkten