SNAKEBITE – COBRA CREW

SNAKEBITE

Titel: COBRA CREW

Label: MANIAC ATTACK RECORDS

Spieldauer: 40:11 Minuten

VÖ: 04. April 2024

Was dem einen sein Wolf ist mir ja die Schlange. Wenn irgendwo das Wort „Snake“ dabei ist riskiere ich gerne mal ein Ohr. Im Falle von SNAKEBITE sehr gerne auch mal zwei. Am 04. April 2024 veröffentlicht die Essener Combo bestehend aus Dominik Nikki Wagner (Gesang, Gitarre), Alex Lacroix (Bass, Backin Vocals), Chris Cobra Pfannkuch (Gitarre, Backing Vocals) und Julian Snake Fischer (Schlagzeug, Backing Vocals) ihr bisher drittes Studioalbum mit dem passenden Namen „Cobra Crew“. Passend deshalb, weil hier das Album nach den Fans benannt ist. Willens ein neues Album aufzunehmen, aber finanziell durch fehlende Live-Show Einnahmen nicht wirklich fähig eine Produktion in Angriff zu nehmen bat man im Rahmen einer Crowdfunding Kampagne kurzerhand die Fans um Unterstützung und somit ist der Album Titel mehr als richtig. Den geneigten Fan, sowie den Mensch der es noch werden könnte, erwartet hier ca. 40 Minuten feinster Melodic Hard Rock mit etwas 80er Jahre Metal Einschlag. Das Artwork mit vier Schlangen  (wer welche ist bleibt offen) und dem Titel in Cobra Form wurde von Melina Di Febo entworfen, die als Illustratorin, Musikerin und Tätowiererin irgendwie ja auch zur Band gehört. Für Produktion, Recording, Mix und Mastering haben SNAKEBITE auch dieses Mal wieder Dennis Koehne (u.a. Sodom, Lacuna Coil) und Tom Kornis (Chaos A.D. Frankfurt) an Bord geholt, die bereits seit dem ersten Album mit der Band zusammenarbeiten.  Never change a running system. Und das es läuft beweist die Band seit circa 10 Jahren (so sicher ist man sich da nicht, wie man im eigenen Podcast raushören kann).  Auf einigen Festivals sowie als Support  z.B. für W.A.S.P, Primal Fear, John Diva oder auch Kissin` Dynamite haben sich SNAKEBITE eine treue Fangemeinde erspielt, denen ich hiermit ebenfalls für ihre Loyalität meinen Dank aussprechen möchte.

Zehn Titel umfasst das neue Werk und mit dem Opener `Blow it up` wird man bereits mit dezentem Keyboard Intro (oder ob es am Ende doch Julians neue Keytar war?)  und ein paar wirklich schönen Gitarren-Soli auf den nachfolgenden achtziger Vibe vorbereitet. Doch ist dieser Titel vielmehr die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Denn mit `Stormriders` hauen die Jungs mal so richtig einen raus und der Titel gefällt mir definitiv erstmal etwas besser als der Opener. Auch oder gerade wegen des – nennen wir es mal- „manowaresken“ Lyrik-Geschehens. Ich denke gerade deshalb hat der Titel einen auch sofort. Da hat man eindeutig was zum direkt Mitsingen und Fäuste in den Himmel schnellen lassen. Mit `Heading For The Best` haben SNAKEBITE einen schönen Sommersong geschaffen der ein gutes Gefühl vermittelt und so ein bisschen an die Jugendzeit erinnert. Mit `Wheels Keep On Turning` wird man wieder ein wenig schmissiger bevor  „Don`t Turn Away` an die ewigen Herz-Schmerz Geschichten zwischen Mann und Frau erinnert. In die gleiche Kerbe haut `My Burning Love`, wenn auch für meine Ohren etwas eingängiger. Danach geht man mit `Weekend Warrior` gehörig auf die Piste, was der Stimmung durchaus gut tut und mit vielen „Wohooo`s“ auch wieder mitgröl Potenzial bietet.  Etwas Selbstironie versprüht man mit `Kill Wig Metal` sowie dem Stampfer `Chained To Rock` bevor mit `Long Way Home` ein sehr guter Abschluss gefunden wird der auf jeden Heimweg passt.

SNAKEBITE haben mit „Cobra Crew“ eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Hommage an und gewissermaßen auch mit Ihren Fans veröffentlicht. Eingängige Melodien verfügen über ausreichend Mitsing- und gute Laune Potenzial. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Wumms wie in der Erstauskopplung `Stormriders` von den sympathischen Jungs erhofft. Das ist aber, wie immer, persönliche Vorliebe. Fans werden das nach Ihnen benannte Album lieben und allen die es noch werden wollen zaubert es gute Laune. Aus der Konserve und sicher noch mehr auf dem ein oder anderen Live Auftritt.

Judith Kroll vergibt 8,5 von 10 Punkten