SMOULDER – DREAM QUEST ENDS

SMOULDER

Titel: DREAM QUEST ENDS

Label: CRUZ DEL SUR / SOULFOOD

Spieldauer: 37:00 Minuten

Im Epic-Metal-Underground haben die KanadierInnen mit ihrem Debüt bei Freunden von Atlantean Kodex und Visigoth, sprich: der True-Epic-Fraktion, heftig punkten können. Um in unserer schnelllebigen Zeit nicht in Vergessenheit zu geraten legt man nun (vor)schnell eine EP nach, die vordergründig mit üppiger Spielzeit wuchert. Bei genauerem Hinsehen relativiert sich diese jedoch: drei der Songs formten 2018 das Demo „The Sword Woman“, mit dem man einen Slot auf dem Hammer Of Doom ergattern konnte und von dem es dann auch der Titeltrack sowie „Voyage Of The Sunchaser“ auf´s Debut schafften. Dass „The Queen Is Gone“ dieses Privileg nicht zuteil wurde, sagt viel über die Qualität des rumpligen Songs aus. Was bietet also der Rest des Materials? Der Opener und Titeltrack sowie „Warrior Witch of Hell“ sind Überreste, die Drummer Kevin Hester bereits vor geraumer Zeit komponierte und die nunmehr quasi „versmouldert“ wurden. Ersterer kann mit einer zittrig intonierten Leadmelodie über einem mittelmäßigen Riff nicht eben begeistern, und auch der mit einem Harris-Bass gestaltete Mittelteil strotzt nicht eben vor Feeling und Timingsicherheit, bevor man wieder ins alte Muster verfällt. „Warrior Witch Of Hell“ ist ein traditioneller Candlemass-Doomer, der dank sparsam eingesetzter Leads deutlich mehr punkten kann, auch wenn hier die Backgroundgesänge nicht eben von edlem Geschmeide sind. Der alte Manilla Road-„Metal“-Schinken „Cage Of Mirrors“ wird schlicht originalgetreu nachgezockt und soll wohl die Rootstreue der Band belegen. Liebe Underground-Gemeinde, überlegt Euch bitte, ob es wirklich Sinn macht, eine, inklusive Sängerin Sarah Ann, ohrenscheinlich mit allenfalls mittelmäßigen musikalischen Fähigkeiten ausgestattete Band schon mit Höchstnoten zu überdecken ‒ ich für meinen Teil hoffe, dass man durch Touren und Üben deutlich an Statur gewinnen kann.

Patrick Müller vergibt 6 von 10 Punkten