
SLEARS
Titel: THE CHAOS WITHIN
Label: METALAPOLIS/SPV
Spieldauer: 49:00 Minuten
Diese Veröffentlichung hat zwar bereits mehr als ein halbes Jahr auf dem Buckel, ist aber einfach viel zu gut, um übergangen zu werden. SLEARS haben nämlich dieses gewisse Etwas, welches sie vor allem von der einheimischen Konkurrenz unterscheidet und sie eher nach Los Angeles denn nach Großkarolinenfeld klingen lässt. Fans US-amerikanischer Größen wie Three Doors Down oder Breaking Benjamin kommen hier jedenfalls auf ihre Kosten.
Schon der Vorgänger „Turbulent Waters“ ließ vor sechs Jahren aufhorchen und „The Chaos Within“ schlägt in genau die gleiche Kerbe. Der Modern Rock/Metal der Bayern kommt weiterhin höchst professionell und gleichsam leichtfüßig daher. Sänger Peter Kandlinger hat internationales Format und drückt den Songs von Gitarrist Tom Käser seinen daumendicken Stempel auf.
Käser hat diesmal neben dem kompletten Songwriting auch die Produktion in Eigenregie übernommen und beweist auch hier ein gutes Händchen, denn der Sound des Albums lässt keinerlei Wünsche offen. Die zwölf Tracks kommen einmal mehr sehr vielseitig und variantenreich daher. Mal geht es richtig flott und heavy zur Sache (‚Face The Heat‘), mal laden schöne Halbballaden zum Träumen ein (‚The Great Escape‘). Am Ende steht aber immer der Song im Mittelpunkt und die Hooklines machen so manches Stück durchaus zum potenziellen Hit (‚Hope‘).
Wenn ich das titelgebende Intro und die Songtexte richtig deute, handelt es sich diesmal sogar um ein Konzeptalbum, wahrscheinlich inspiriert durch die Corona-Krise und all die Scheiße, die danach über uns alle hereingeprasselt ist. Zeiten wie diese geben den Kreativen allerhand Inspirationen an die Hand und uns Musikliebhabern geben Alben wie dieses den bitter nötigen Raum für Eskapismus, um die beängstigende Weltlage zumindest kurzzeitig ausblenden zu können. Vielleicht fühlt ihr euch ja sogar inspiriert, etwas in unserer Gesellschaft zu ändern, frei nach dem Motto von ‚Bare-Knuckle Symphony‘: STOP BEING QUIET…LET`S START A RIOT!
Alex Fähnrich vergibt 8 von 10 Punkten