SKRÄCKEN – ECHOES FROM THE VOID

Skraecken - Echoes From The Void

SKRÄCKEN

Titel: ECHOES FROM THE VOID

Label: DYING VICTIMS PRODUCTIONS

Spieldauer: 40:31 Minuten

VÖ: 20. Juni 2025

Mit Ihrem starken Debütalbum „Echoes From The Void“ machen die Göteborger SKRÄCKEN ihren schwedischen Landsleuten von Avatarium fast aus dem Stehgreif (2022 gab es ein bereits eine mir nicht bekannte EP namens „The Presence“) gehörig Konkurrenz.

Skräcken

Während Avatarium in den letzten Jahren meiner Meinung nach zunehmend an Biss und Groove verloren haben, bieten SKRÄCKEN – auch ohne Hammondorgel, Querflöte & Co. – eine erfrischende Mischung aus treibendem Doom und melodischem Metal. Und dieser erinnert stilistisch und/oder gesangstechnisch nicht nur an alte Avatarium, sondern abwechselnd auch an Bands wie Sanhedrin, Castle, alte Blood Ceremony, Jess And The Ancient Ones oder sogar The Gathering.

Am Mikro überzeugt Sängerin Sofie-Lee Johansson, die eingefleischten Headbangern von den mittlerweile aufgelösten Kultmetallern Night Viper her ein Begriff sein sollte. In ihrem neuen musikalischen Umfeld kann sie jetzt erstmals richtig zeigen, was gesangstechnisch tatsächlich alles in ihr steckt. Und WOW: Hier kann sie stimm- wie gefühlstechnisch durchaus mit Jennie-Ann Smith (Avatarium), Alia O’Brien (Blood Ceremony) oder Jess von Jess And The Ancient Ones mithalten.

Echoes From The Void

Mit dem Opener ‚By His Word‘, ‚Sweet Silence’und ‚Visions Of Fire‘ haben SKRÄCKEN gleich drei wunderbar eingängige und kompakte wie abwechslungsreiche Doom-Kracher am Start, deren treibendes bis hypnotisches Riffing mich immer wieder mal an Bands wie Mercyful Fate oder Solitude Aeturnus denken lässt. Nahezu perfekt.

Genauso geil kommen die beiden Knaller ‚House Of Greed‘ und ‚The Ghost Of Society‘. Hier kombinieren die Schweden beste Avatarium-Dramatik mit melodisch-speedigem Metal von Bands wie Sanhedrin oder auch Tower auf ihren letzten Alben. Die Songs sind einfach geil und sorgen für die nötige Abwechslung.

Länger und epischer sind dann das eingängige ‚Her Presence‘ und das sich über fast neun Minuten immer mehr steigernde Abschlussepos ‚Wasteland‘. Avatarium-Doom gepaart mit etwas Primordial-Dramatik. Insgesamt nicht ganz so zwingend, aber immer noch saustark.

Mein persönliches Highlight ist kurioserweise aber das melancholische, halb-balladeske und anfangs erstmal unspektakulär wirkende ‚Witch‘. Liegt vielleicht daran, dass es imho perfekt die Gänsehaut-Vibes der Debütalben von Avatariium als auch The Gathering kombiniert.

Fazit

Abgesehen vom kurzen belanglosen Intro haben SKRÄCKEN auf ihrem Debüt „Echoes From The Void“ alles richtig gemacht. Wäre das Album Ende der 80er oder Anfang der 90er veröffentlicht worden, wäre es heute sicher ein kleiner Klassiker. Aber auch heute macht es eine absolut gute Figur und toppt z. B. klar die letzten Alben von Bands wie Avatarium oder (den von mir eigentlich heiß geliebten) Blood Ceremony.

Und einmal mehr hat das fast immer geschmackssichere DYING VICTIMS Label zugeschlagen. Das heißt, wir können „Echoes From The Void“ nicht nur digital und als CD, sondern auch in gewohnt professionell und mit Liebe zum Detail aufgemachter Vinylausgabe zum fairen Preis genießen. Das beeinflußt zwar nicht meine qualitative Einstufung, ist aber definitiv ein erwähnenswertes i-Tüpfelchen.

Joe Nollek vergibt 8,5 von 10 Punkten