SKID ROW – THE GANG’S ALL HERE

SKID ROW

Titel: THE GANG'S ALL HERE

Label: earMusic/ Edel

Spieldauer: 41:19 Minuten

VÖ: 14.10.22

Die ersten beiden SKID ROW Alben gehören für alle Zeiten in den Rock-Olymp, da kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben. Diesen Status haben sie, nicht zuletzt, dem Posterboy und großartigen Frontmann, Sebastian Bach zu verdanken. Als Herr Bach die Band 1996 nach 10 Jahren im Streit und mit einem mittelmäßigen Album im Gepäck verlassen musste, war der Multiplatin-Herrlichkeit ein jähes Ende beschieden.

In der Folge war man zwar ein gern gesehener Gast auf internationalen Bühnen, den Erfolg früher Tage konnte man jedoch nie wieder auch nur ansatzweise erreichen, was für mich ein Rätsel ist, brachte man mit Sänger Johnny Solinger (RIP) doch wenigstens zwei saustarke, etwas punkigere Alben (“Thickskin“, “Revelutions Per Minute“) heraus, die definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätten.

Als man Anfang 2022 Erik Grönwall von den, für mich zu soften, Schweden H.E.A.T als neuen Sänger vorstellte, war ich doch sehr skeptisch, hatte man doch bereits in ZP Theart  einen, wie ich finde,  exquisiten Frontmann, der live absolut zu überzeugen wusste.

Aber, und damit komme ich endlich zum eigentlichen Anlass dieses Artikels, meine Zweifel sollten sich beim Hören des neuen Albums “The Gang’s All Here“ schnell in Luft auflösen.

Das Album strotzt nur so vor Energie und Spielfreude und Grönwalls Stimme passt hervorragend zum Sound der Band. Zwar hat man den Punkanteil, der in den letzten Jahren ein wenig mehr Raum eingenommen hat, etwas zurückgeschraubt und orientiert sich wieder mehr an den beiden ersten Alben, aber das ist ja nun alles andere als schlecht. Ganz im Gegenteil; “The Gang’s All Here“ tönt in bester “Slave to the Grind“-Manier, ohne als zwanghaft gewollte Kopie daherzukommen. Das gesamte Album steht für sich und braucht sich nicht hinter den alten Großtaten zu verstecken.

Es ist müßig, nein unmöglich, hier einen Song hervorzuheben. Alle Songs bewegen sich auf einem äußerst hohen Niveau. Selbst bei der, mit über sieben Minuten recht lang geratenen, Ballade ‘October‘s Song‘ weiß die Band zu überzeugen und gerät nie in Gefahr den Hörer zu langweilen. Abgerundet mit einer amtlichen Produktion, ist „The Gang’s All Here“ ein Muss für jeden pflichtbewussten Hardrocker und alle, die es werden wollen. Die Rufe nach einem gewissen Herrn Bach werden nun hofentlich ein für alle Mal verstummen.

Melanie Pank vergibt 9,5 von 10 Punkten