SKID ROW – LIVE IN LONDON

SKID ROW

Titel: LIVE IN LONDON

Label: EARMUSIC/EDEL

Spieldauer: 73:59 Minuten

VÖ: 20. September 2024

Unzählige Male haben SKID ROW in ihrer Bandgeschichte den Atlantik überquert, um vor ihrem leidenschaftlichen europäischen Publikum zu performen und doch hat es unglaubliche 35 Jahre gedauert, bis das erste Live-Album “Live In London“ Formen annahm. Der Auftritt am 24. Oktober 2022 im Londoner 02 Forum Kentish Town wurde aufgezeichnet und wird nun als erstes offizielles Livealbum „Skid Row – Live in London“ plus Konzertfilm veröffentlicht.

Der Eröffnungssong `Slave to the Grind´ markiert den Einstieg in die sechzehn Songs starke Setliste und gibt den Startschuss für einen intensiven, dynamischen und kraftvollen Gig. Und dass Fronter Erik Grönwall ein großartiger Sänger und Entertainer ist, da gibt es wohl ohnehin keine zwei Meinungen.

Mit diesem Gig gehe für ihn und die gesamte Band ein Traum in Erfüllung, betont der Frontmann, denn er habe schon immer imaginiert, `18 And Live´ auf dieser Bühne zu performen. Zuletzt 2019 als er als Heat Sänger als Vorband an gleicher Stelle auftrat und sich anschließend das SKID ROW Konzert vom Balkon aus ansah. Drei Jahre später im Frühjahr 2022 sei er dann tatsächlich als Sänger von SKID ROW aufgewacht.

Natürlich werden besonders die weiteren zeitlosen Klassiker wie `Monkey Business´, `Riot Act´, `Piece Of Me´ und `I Remember You´ abgefeiert, aber auch die Songs der aktuellen Scheibe “The Gang’s All Here“ kommen mehr als gut an. Darunter der hymnische Titelsong, das grandiose, energiegeladene ´Tear It Down´ sowie das energische `Timebomb´, welches es als die mittlere von drei Zugaben gibt.

Grönwall nimmt sein Publikum ganz schön „hart ran“ und die Crowd in die Pflicht, ihr A-Game abzurufen, denn der Gig werde schließlich für die anstehende Live-Veröffentlichung mitgeschnitten. Er feuert die Anwesenden immer wieder an und fordert sie zum Mitsingen, Lärmen, Springen, und Einzählen auf. Die Tracks strotzen vor Power, klingen insgesamt ein wenig härter als auf Platte und werden mit dem typischen, prägenden SKID ROW Sound sowohl Fans der ersten Stunde als auch neue Hörer begeistern.

Die gute Songauswahl beschränkt sich im Wesentlichen auf die beiden ersten (Erfolgs-)Alben “Skid Row“ und “Slave To The Grind“ (1991) und wie bereits erwähnt den ein oder anderen aktuellen Track und bietet Abwechslung und interessante Kontraste. So hat Basser Rachel Bolan die Ehre, das wilde Ramones Cover `Psycho Therapy´ anzukündigen, bevor auf die punkige Abfahrt das doch eher ruhige `In A Darkened Room´ folgt. Und während das ausgelassene und vielumjubelte `Youth Gone Wild´ das fulminante Finale ausmacht, dient die hymnische Ballade `I Remember You´ als erste der schon angeklungenen drei Encores.

“Live in London“ ist ein sehr gutes, klassisches Live-Album, bei dem SKID ROW an diesem Abend geliefert und sich als innovative, wachsende Band auf der Höhe ihres Schaffens präsentiert haben. Umso tragischer ist es, dass die Platte auch eine Art Vermächtnis und Abschied dieser Besetzung darstellt und den Abschluss der viel zu kurzen Ära des Sängers bedeutet, denn traurigerweise musste Grönwall Anfang des Jahres verkünden, aufgrund seiner Erkrankung kürzer zu treten und den Platz am Mikro räumen zu müssen, den bekanntermaßen zumindest vorläufig Lzzy Hale (Halestorm) übernimmt.

Michael Gaspar vergibt keine Bewertung