SISTER
Titel: THE WAY WE FALL
Label: ICONS CREATING EVIL ART/ROUGH TRADE
Spieldauer: 36:01 Minuten
VÖ: 21. November 2025
Die schwedische “Blackened Sleaze” Band SISTER ist zurück mit ihrem fünften Langdreher “The Way We Fall“ seit Gründung der Band im Jahr 2006 und stellt damit den Nachfolger zu ”Vengeance Ignited” (2021) vor. Ihre packende Mischung aus Glam Metal, angeschwärzten Vocals sowie Horror Theatralik und Optik dürfte ziemlich einzigartig sein und hebt sich auch von „handelsüblichem“ Horrorpunk in Sachen Härte und Diversität ab.
Der Vierer schmeißt Twisted Sister, Alice Cooper, Wednesday 13 und andere in den Mixer und drückt den Startknopf. Punkattitüde, düstere Stimmung und ungebremste, rohe Rock ’n’ Roll Energie treffen auf Heaviness, ansteckende Hooks und Refrains, Chaos trifft auf Melodie. Frontmann Jamie Anderson faucht, haucht, schreit, krächzt, brüllt und singt in seinen Texten über Themen von Dunkelheit, Rebellion und Überleben und macht den einzigartigen Trademarkstil der Truppe perfekt.
Unter den Fittichen von Produzent Jona Tee (H.E.A.T, New Horizon), für ihn bereits sein dritter Einsatz für SISTER, sind mitreißende Sleaze Hymnen wie `Howling Hell´, `Blood sacrifice´ und der donnernde Titeltrack entstanden. Wer wie ich Bedenken hat, dass die angeschwärzten Vocals auf Dauer zu anstregend und/oder eintönig werden könnten, sieht sich durch abwechslungsreiche Nummern wie den schnellen, punkigen Ausreißer `Rose Red´, der dann auch wieder mit seinem Hammerchorus um die Ecke kommt, und den packenden Ohrwurm `Die To Live´ schnell eines Besseren belehrt. Zudem sorgen Gangshouts, Chöre und einige knackige Gitarrensoli für Auflockerung.
Für weitere erwähnenswerte Highlights sorgen die beiden Vorabsingles ´Let Me Be Your Demon´, ein atmosphärisches Duett mit der schwedischen Sängerin Linda Varg, sowie das brachial-eingängige ´Tanz der Toten´, das mit partiell deutschsprachigem Chorus und einem Gastauftritt von US Reality Star Bam Margera (bekannt aus Jackass und Viva La Bam) gleich zwei handfeste Überraschungen auf Lager hat.
Dunkler und härter, aber auch homogener und formvollendeter als je zuvor scheint die Band ihre musikalische Essenz und die perfekte Balance zwischen SISTER-Darkness, Härte, rotziger Vehemenz und melodischer Eingängigkeit gefunden zu haben. “The Way We Fall“ ist kreativ, kurzweilig und atemberaubend und mit nur 36 Minuten fast ein wenig zu kurz ausgefallen.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten


