SIRIUS CURSE – TIME KNOWS NO LIES

SIRIUS CURSE

Titel: TIME KNOWS NO LIES

Label: EIGENPRODUKTION

Spieldauer: 36:51 Minuten

Das Rottweiler Metal-Kommando SIRIUS CURSE besteht zwar erst seit 2014 und legt mit „Time Knows No Lies“ seine Debüt-EP vor, aber wir haben es hier keinesfalls mit einem unerfahrenen Newcomer zu tun. Der Kern der Band besteht nämlich aus den bereits Mitte der Achtziger gegründeten Exterior.

Ein weiteres Understatement der bescheidenen Schwaben ist es, bei einer Spielzeit von knapp 37 Minuten und acht Tracks von einer EP zu sprechen, denn für mich fühlt sich das alles mehr wie ein vollwertiges Debütalbum an. Aber was soll`s, lieber so rum als vollmundige aber leere Versprechungen wie bei so manch unausgegorenem Schnellschuss, der in den Redaktionen dieser Welt landet.

Die Erfahrung von SIRIUS CURSE zieht sich durch ihren gesamten Auftritt. Die Verpackung, sprich das Cover mit der Sanduhr, ist zwar nichts wirklich Neues, ziert jedoch mit den Debüts von Zero Hour, Drifter und Drive drei wirkliche Klassiker. In diese erlesene Phalanx kann man diese CD zwar nicht nahtlos einreihen, aber die Gleichung Sanduhr steht für Qualität geht auch hier auf. Der Pressetext ist selbstbewusst, obschon nicht übertrieben und vor allem informativ. Und am wichtigsten: Songwriting, Darbietung und Produktion wissen zu überzeugen.

Zwar erfinden die Jungs das Rad nicht neu und zitieren an der ein oder anderen Stelle große Namen, wie zum Beispiel Queensryche (‚Crucified‘ und ‚The Sense‘), aber wer tut das nicht und vor allem, wer verfügt über einen Frontmann, der dies vermag. Mit Peter Hirsch hat man einen starken Sänger in seinen Reihen, der den Stücken seine kräftige Stimme verleiht.

Dabei sind es aber in erster Linie die flotten Nummern wie ‚Loud‘ (toller Akustikbreak!), die SIRIUS CURSE am besten zu Gesicht stehen, während die etwas längeren Midtempo-Tracks, wie das abschließende ‚Bondage‘, hinten raus ein wenig langatmig wirken. Eine gute Kombination aus beidem sind das bockstarke Titelstück und das balladesk beginnende ‚The Sense‘. Als Englischlehrer gefallen mir die teils bissigen Texte wie zum Beispiel in ‚Realx (It`s War)‘.

Alles in allem also ein durchaus unterstützenswertes Eigengewächs, dessen Debüt man sich zulegen sollte. Mit schlappen zehn Euro plus € 1,55 Porto seid Ihr dabei. Wendet Euch also am besten direkt an die Band, die das alles komplett in Eigenregie stemmt: info.sirius-curse@gmx.de.

Alex Fähnrich vergibt 8 von 10 Punkten