SILENT ANGEL
Titel: UNYIELDING, UNRELENTING
Label: ROCKSHOTS RECORDS
Spieldauer: 44:27 Minuten
VÖ: 24. November 2023
In Italien und Malaysia ist die Symphonic/Melodic Metal/Rock Truppe SILENT ANGEL beheimatet, die nach ihrer Debüt-EP “Descent Of Angels“ (2015) nun den Longplayer “Unyielding, Unrelenting“ veröffentlicht.
Im Jahr 2021 stieß die italienische Sopranistin Claudia Beltrame zur Band und fügte dem Bandsound eine weitere Facette und jede Menge musikalische Bandbreite hinzu. Los geht es allerdings erstmal mit dem symphonischen, instrumentalen und von treibenden Gitarrenleads bestimmten Intro `Unyielding Spirit´.
Die Songs leben von gutem Songwriting und ausgewogenen Arrangements, in denen die Stimmen der beiden Sängerinnen – für die rockigen Töne sorgt Co-Leadsängerin Gracie Shona – für Abwechslung und Dynamik sorgen, das Beste aus beiden Welten sozusagen.
Einige Stücke sind durch den kraftvollen Sopran und die Künste des Session-Keyboarders Davide Scuteri geprägt, weitere werden durch die mitreißende Rockröhre der Kollegin bestimmt, während wieder andere wie die grandiose Singleauskopplung `Against The Tides´ vom Zusammenspiel, mehrstimmigen Gesang und Kontrast der beiden doch recht unterschiedlichen Organe profitieren.
Das folgende `A Destiny In Shadows´ glänzt mit einer packenden, prägnanten Basslinie, `Through Selene´s Eyes´ zieht Energie und Dynamik aus einem ruhig-balladesken Beginn, der in einen rifflastigen, modernen Banger mit Wumms übergeht und der eingängige Chorus von `Aurora´s Dream ist einfach pures Gold.
Da Beltrame oft auch einfach ihre melodischen Vocals auspackt und sich nicht immer in höchste Höhen schraubt, sind die Möglichkeiten der Band schier unendlich und reichen von einem eher simplen Rocker wie `Descent Into Infinity´ über das schnelle, powermetallische `When Dusk Meets Dawn´ bis zur nicht umsonst ebenfalls ausgekoppelten Wahnsinns-Duett-Ballade `Tears Of Celestine´ und dem abschließenden, epischen Sechsminüter `Twilight Of The Black Rose´.
Ein Schlusspunkt, der nochmals die Klasse der Platte und ihre Trademarks verdeutlicht: starker abwechslungsreiches Stück mit prima Instrumentalarbeit, viel Power und Tempo sowie zwei großartigen Vokalistinnen und die starke Scheibe einer Band, deren Potential trotz allen Lobes noch lange nicht ausgeschöpft scheint.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten