
SIGNS OF THE SWARM
Titel: TO RID MYSELF OF TRUTH
Label: Century Media Records
Spieldauer: 39:56 Minuten
VÖ: 22. August 2025
SIGNS OF THE SWARM aus Pittsburgh, Pennsylvania, gehören zu den härtesten und gleichzeitig wandlungsfähigsten Bands des modernen Deathcore-Universums. Mit David Simonich (Vocals), Carl Schulz (Gitarre), Michael Cassese (Bass) und Bobby Crow (Drums) hat das Quartett über die Jahre seinen eigenen, brutalen Stil entwickelt – der jetzt auf dem sechsten Studioalbum einen neuen Höhepunkt erreicht. Seit ihrem Debüt “Senseless Order” (2016) haben sich SIGNS OF THE SWARM mit jeder Veröffentlichung weiterentwickelt: “The Disfigurement of Existence” (2017), “Vital Deprivation” (2019), “Absolvere” (2021) und zuletzt “Amongst The Low & Empty” (2023) waren allesamt Statements – brutal, technisch und kompromisslos.
Doch was 2025 auf “To Rid Myself of Truth” passiert, ist nochmal eine ganz neue Ebene. Der gleichnamige Opener macht sofort klar, dass sich hier etwas verändert hat – und zwar in die richtige Richtung. SIGNS OF THE SWARM bleiben hart, aber ihre Musik hat Tiefe gewonnen. Mit ‘HELLMUSTFEARME’ feuern sie direkt eine ihrer bislang düstersten Abrissbirnen raus – kompromisslos, kalt und druckvoll. Die Nummer ist nicht ohne Grund die Lead-Single des Albums. ‘Natural Selection’ folgt direkt danach und wirkt mit seinen brutalen Shouts und dem geilen Riffing wie der Soundtrack zum Untergang. ‘Scars Upon Scars’ punktet mit Hardcore-Attitüde und trifft auf persönliche Abgründe. Der Song thematisiert den Kampf mit Abhängigkeit und Entgiftung – nicht nur musikalisch intensiv, sondern auch lyrisch verdammt ehrlich. Es ist diese emotionale Wucht, die das Album durchzieht. Auch die Gästeliste hat es in sich: ‘Clouded Retinas’ wird veredelt durch Will Ramos (Lorna Shore), während im Nackenbrecher ‘Iron Sacrament’ kein Geringerer als Phil Bozeman (Whitechapel) mit Growls aus der Hölle unterstützt. Beide Features passen wie die Faust aufs Auge. Dazu kommen 156/Silence und Prison in ‘Fear & Judgment’, einer gnadenlosen Soundwand zwischen Beatdown und Metalcore. ‘Forcing To Forget’ bringt überraschend melodische Töne ins Spiel, die der Band erstaunlich gut stehen. ‘Sarkazein’ streut Industrial-Flair ein und im finalen ‘Creator’ bündeln SOTS nochmal alles: Blastbeats, Atmosphäre, Groove – und den Willen, sich aus alten Mustern zu befreien.
“To Rid Myself of Truth” ist kein gewöhnliches Deathcore-Album – es ist eine musikalische Grenzerweiterung mit kompromissloser Härte und überraschender Vielfalt. SIGNS OF THE SWARM schlagen ein neues Kapitel auf!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten