SIEGE OF POWER – THIS IS TOMORROW

SIEGE OF POWER

Titel: THIS IS TOMORROW

Label: METAL BLADE RECORDS

Spieldauer: 40:45 Minuten

VÖ: 17. Februar 2023

Zweiter Streich der der US/NL Formation in Sachen Old School „wir kloppen mal n paar Bäume um“. Chris Reifert (Vocals) und seine Band (Paul Baayens – Guitars , Theo van Eekelen – Bass, Bob Bagchus – Drums) folgen dem der stilistischen Ausrichtung des Debütalbums. Das heißt auch im Wesentlichen, dass der geneigte Hörer keine großen Überraschungen zu erwarten hat und dennoch solide Hausmannskost serviert bekommt. Reiferts Gesang hebt sich hier klar heraus, die Songs atmen viel alten Spirit. Daher ist es kaum verwunderlich hier Zitate von Slayer, Bathory und frühen Endachtziger Death Metal zu entdecken. Der Thrash hat seinen Platz in Form von shredding Riffs zuhauf gefunden. Doom gehört damit ebenfalls in Repertoire von SIEGE OF POWER und den ein oder anderen Punk/HardcoreAusflug ist auch vorhanden.

Trotz all dieser reichhaltigen Einflüsse packen mich die Kompositionen auf „This is Tomorrow“ nicht wirklich alle. Dabei mangelt es der Scheibe keinesfalls an Abwechslung, Grobheit oder unfähigen Musikern. ‚Scavengers‘ beispielsweise kommt als ungeheures Groove-Monster daher und weiß auch mit seinem Refrain als idealen Schlachtruf zu gefallen. Oder ‚As the world crumbles‘: ein schon fast als episch zu bezeichnendes Stück Todesblei mit einem Chris Reifert, wie man ihn wahrscheinlich noch nie gehört. ‚The Devil‘s Grasp‘ ist eine Discharge Verneigung vom Allerfeinsten und rumpelt gekonnt im D-Beat durch die metallene Botanik. Der abschließende Titeltrack zersägt dann in bester Doom-Death Mentalität alles und jeden, rollt und walzt, dass sich Bolt Thrower Liebhaber vielleicht ein wenig verlieben könnten. Grandioser Abschluss eines Albums, das auch mit zwei oder drei Songs weniger ausgekommen wäre.

Gutklassige zweite Scheibe des Projekts SIEGE OF POWER, die einige ganz starke Tracks beinhaltet aber auch etwas an Stangenware vorweist. Empfehlenswert für alle, die schon die erste Scheibe mochten.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten