SICK N‘ BEAUTIFUL – STARSTRUCK

SICK N‘ BEAUTIFUL

Titel: STARSTRUCK

Label: FRONTIERS MUSIC

Spieldauer: ca. 46 Minuten

VÖ: 15. Juli 2022

“Starstruck“ folgt auf “Hell Over Hell“ (2015) und “Element Of Sex“ (2018) und ist somit das Drittwerk der italienischen, 2013 gegründeten, Rock-/Metalband SICK N´ BEAUTIFUL. Sowohl optisch als auch musikalisch steht hier einmal mehr die schillernde Frontfrau Herma Sick und ihr Power-Organ im Fokus.

Der unlimitierte, grenzüberschreitende Bandsound mixt Hardrock, Alternative und Metal mit Elementen des Industrial, Punk, Rap und Electropop, könnte also als Modern Industrial/Electronic Rock bezeichnet werden und wilder und vielfältiger kaum sein.

Doch Genre- oder Stilbezeichnungen verbieten sich bei dieser Power, Kreativität und Energie eigentlich ohnehin. Hinzu tritt nebenbei bemerkt eine perfekte Inszernierung mit Artwork, Design spacigen Outfits und Make-Up.

Praktischerweise tummeln sich die bisher vier Vorabauskopplungen gesammelt zu Beginn der Scheibe und zeigen bereits in Maßen verschiedene Facetten des opulenten Stilmixes.

Während der Opener ´Tonight We Go To War´ noch ein wilder, relativ harter Stampfer vor dem Herrn ist, geht es beim folgenden Titelsong eher lavaartig und elektronisch zu Werke. Mit ´Drop It 2 The B´ mit seinen Rap-Parts und poppig-eingängigen Passagen und rotzigen Vocals erinnert wie auch das folgende ´This Is Not The End´ an eine elektronische Gwen Stefani oder eine weibliche Marilyn Manson Ausgabe.

`Deep End Dark´ ist dann eher moderner Heavy Rock beinahe ohne Industrial-Elemente, bevor das folgende pumpend-krachende ´Schadenfreude´ mit einem stampfenden deutschsprachigen Chorus („Schadenfreude über alles, Schadenfreude 2,3,4“) überrascht und nicht nur deshalb leichte Rammstein-Assoziationen weckt.

Dies tut ´Pray Tell Me´ mit seinen Stakkato-Riffs und verspielten Synthies ebenso, die einen eingängigen, rockigen Refrain umgarnen. ´Angels Be Falling´ betritt dann eher balladeskes Terrain und steigert sich zu einem dynamischen, melodischen Rocker, der sogar mit einem Gitarrensolo aufwartet.

Das abschließende ´YTOPYNONAVEVANONYPOTY´ ist der wilde, aggressive Abschluss eines unterhaltsamen, vielseitigen, grenzüberschreitenden Albums, welches vermutlich nichts für Puristen und Traditionalisten ist. Aber warum Mäuse denn nun keine Enkelkinder haben (so die deutsche Übersetzung des italienischen Songtitels des Albumsclosers) kann ich leider auch nicht beantworten.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten