Als französische Black Metal Band den Großbrand der Pariser Notre Dame Kathedrale zu thematisieren ist durchaus naheliegend. SETH, bereits seit über zwei Jahrzehnten aktiv, haben sich auf ihrem sechsten Album dieser Aufgabe gewidmet.

SETH offerieren dem Hörer symphonischen und melodischen Black Metal. Sie erzeugen eine teilweise dichte Atmosphäre in ihren Kompositionen und nutzen ein modernes Soundgerüst. Die Texte werden in einem tradierten Versmaß, dem Alexandriner vorgetragen. SETH bemühen sich einen diabolischen Spirit zu versprühen und folgen damit konzeptionell aber auch kompositorisch den Vorbildern Behemoth und Dimmu Borgir. Auch wenn ‚Ex-Cathédrale‘ und ‚Le Triomphe de Lucifer‘ wirklich gute Songs darstellen, bleibt der Rest weitestgehend blass und einförmig. Vielerorts fehlt mir der nötige Druck und eine gewisse Dynamik, die große Black Metal Scheiben eben groß gemacht hat. Auch der diabolische Anspruch des Albums ist eher ein lauer Sommerwind denn ein eiskalter Blizzard.

Fazit: SETH agieren zu brav und oberflächlich für meinen Geschmack. Vieles klingt nach Stangenware aus dem sympho-melodischen Black Metal Musikbaukasten. Somit ist „La Morsure du Christ“ eher im Bereich des Durchschnitts einzuordnen.

Ingo Holzhäuser vergibt 5,5 von 10 Punkten

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