SCREAM MAKER – LAND OF FIRE

SCREAM MAKER

Titel: LAND OF FIRE

Label: Frontiers Music

Spieldauer: 47:47 Minuten

VÖ: 14. Juli 2023

Aus Polen kommen einige gute Metal-Acts und das Land hat auch eine sehr bewegte Underground-Szene, zu der auch die Heavy Metal Formation SCREAM MAKER gehört. Die fünfköpfige Band setzt sich für ihr neues Album “Land Of Fire” aus dem Gründungsmitglied Michał Wrona (Gitarre), dem Sänger Sebastian Stodolak, dem Gitarristen Bartosz Ziółkowski, Bassist Jan Radosz und Schlagzeuger Tomasz Sobieszek zusammen. Gegründet wurde SCREAM MAKER bereits 2010 in Polens Landeshauptstadt Warschau und die Vorgänger des neuen Albums wurden 2014 (“Livin In The Past”), 2016 (“Back Against The World”) und im Januar 2022 (“Bloodking”) rausgehauen. Außerdem kam 2013 die EP “We Are Not The Same” raus. Die Polen haben die Erfahrung von über 300 gespielten Shows in Polen und im Ausland, darunter waren Gigs mit JUDAS PRIEST, MOTÖRHEAD, MEGADETH, SAXON, SLAYER, NIGHTWISH, PRIMAL FEAR, STRATOVARIUS, ONSLAUGHT und vielen anderen – kann sich sehen lassen, wie ich finde.

Das schöne bei Frontiers-Releases ist, dass man oft “alten Bekannten” begegnet, so auch hier. SCREAM MAKER nahmen „Livin In The Past“ mit dem Produzenten Alessandro del Vecchio (JORN, HARDLINE, REVOLUTION SAINTS) auf, der aktuell auch beim zweiten Solowerk von ROBLEDO an Bord ist. An dieser Stelle springen wir ins Jahr, in dem die Pandemie ausbrach und den Tourplan der Band verlangsamte, die sich so auf “Bloodking” konzentrierten und das Feintuning erledigen konnte. Das Album erschien im Januar 2022, wurde im Dezember desselben Jahres von Frontiers Music wiederveröffentlicht, nachdem SCREAM MAKER einen Vertrag mit dem italienischen Label unterzeichnet hatte. Das Album wurde von Tomasz “Zed” Zalewski abgemischt, aber nicht komplett. Die Songs ´When Our Fight Is Over´ und ´Hitting The Wall´ mischte eben jener Alessandro Del Vecchio. Im Herbst 2022 begab sich die Band auf eine weitere Tournee mit dem RONNIE JAMES DIO MEMORIAL. Hiernach widmete sich das Quintett ganz ihrer neuen Platte „Land Of Fire“, die wir heute näher beleuchten werden.

SCREAM MAKER fangen auf “Land Of Fire” dort an, wo sie bei ihrem letzten Album aufgehört haben und hauen mit ´Perpetual Burning´, ´Can’t Stop The Rain´ und ´Everybody Needs Illusions´ einen ansprechenden Auftakt raus, der sich in Tempo und Härte die Waage hält und mit letzterem Song einen kleinen Ohrwurm zu bieten hat. In ´Zombies´ starten wir akustisch, bevor E-Gitarren zum Einsatz kommen und SCREAM MAKER coole Soli raushauen. Endlich muss ich an dieser Stelle sagen, wird in ´A Nail In The Head´ die Handbremse gezogen und in einen höheren Gang geschalten, der auch Headbanger erfreut. Auch ´The Rider´ und ´Dark Side Of Mine´ wissen mit starkem Riffing, satten Bässen und den passenden Vocals zu gefallen, wobei letzterer in einigen Passagen weniger druckvoll und mehr melodisch ist. Über ´Way To The Moon´ galoppieren SCREAM MAKER in bester IRON SAVIOR Manier zum Titeltrack ´Land Of Fire´, der mit powervollen Gitarren eröffnet und sich auch als PRIMAL FEAR Song gut machen würde, ebenso wie ´See The Light´. ´Below´ gehören die letzten Minuten auf „Land Of Fire“ und die sind melodisch-metallisch und in gemäßigter Geschwindigkeit gehalten, was SCREAM MAKER aber nicht daran hindert, ein breitbeiniges instrumentales Ende rauszuhauen.

Gut zwanzig Minuten kürzer ist “Land Of Fire” gegenüber dem Vorgänger “Bloodking” und einen ähnlich druckvollen Beginn wie mit ´Mirror, Mirror´ und dem Titeltrack ´Bloodking´ sucht man vergebens. SCREAM MAKER starten mit gemäßigtem Tempo und werden erst mit ´A Nail In The Head´ kraftvoller, halten die Power aber bis zum vorletzten Lied aufrecht und werden erst mit ´Below´ balladesker. “Land Of Fire” ist sicher ein stabiles Heavy Metal Album, aber es kann leider nicht mit “Bloodking” mithalten. Hits wie das angesprochene ´Mirror, Mirror´ oder ´Bloodking´ erreichen auch ´The Rider´ oder ´A Nail In The Head´ nicht, ebenso bleibt die Ballade ´Too Late´ einer der besten Songs der Polen. Allein Titeltrack ´Land Of Fire´ sticht heraus und landet auf meiner Playlist für 2023. Somit ist das neue Album ein kleiner Rückschritt, aber bei weitem keine schlechte Platte – Fans schlagen auf jeden Fall zu.

Tobi Stahl vergibt 7 von 10 Punkten